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Dxo PureRAW 3 - Lohnt sich das Upgrade?

Schon seit mehreren Jahren greife ich bei hohen ISO-Werten auf das Programm DxO PureRAW. Das Programm lässt Bildrauschen auf schon fast magische Weise verschwinden und hat meine Fotografie rückblickend doch stark verändert. Die ‘Angst’ vor hohen ISO-Werten ist verschwunden und so konnte ich schon einige besondere Momente fotografisch festhalten, die bei alles andere als idealen Lichtverhältnissen stattgefunden haben.

Nun ist DxO mit Version 3 am Start mit einem neuen Algorithmus, mehr Einstellungsmöglichkeiten und einer neuen Benutzeroberfläche. Das Update ist allerdings nicht kostenlos – 79 Euro als Upgrade von vorgängigen Versionen und 129 Euro als neue Lizenz. Ich konnte Version 3 in einer Beta-Version vorab testen, um herauszufinden, ob sich das Upgrade lohnt.

Beispielfoto entrauscht mit DxO PureRAW.

Dank DxO PureRAW können auch dämmerungsaktive Tiere problelos fotografiert werden. Bildrauschen aufgrund hohen ISO-Werten ist Geschichte.

Die Neuerungen

DeepPRIME XD – ein noch stärkerer Algorithmus

Das wohl grösste Feature ist die Addition eines neuen Algorithmus. DeepPRIME war bereits teil vorangängiger Versionen und der Algorithmus bleibt dem Programm auch weiterhin erhalten. DeepPRIME XD ist aber eine Weiterentwicklung davon. XD steht dabei für «extreme detail». Der neue Algorithmus soll Bildstrukturen noch besser erkennen und entfernt nicht nur Bildrauschen, sondern schärft das Bild auch. Das Nachschärfen der Bilder war auch schon in den vorderen Versionen eingebaut, der neue Algorithmus funktioniert aber nochmals einen ticken besser.

DxO PureRAW rechnet auch starkes Bildrauschen aus dem Bild heraus.

Das Nachschärfen war bisher auch mein eigentlich einziger Kritikpunkt der Software. In Version 1 war mir der Effekt noch zu stark und führte manchmal zu sehr unschönen Kanten. In Version 2 konnte man dann immerhin die Stärke der Nachschärfung etwas dosieren oder ganz ausschalten. Mit Version 3 funktioniert das Nachschärfen nun ziemlich gut und praktisch ohne unschönen ‘Nebenwirkungen’ wie überschärfte Kanten oder ‘KI-Artefakte’.

In Tests mit anderen Programmen für die Rauschverminderung oder Nachschärfung hatte ich häufiger das Problem, dass der Algorithmus Bildrauschen falsch als Bildstrukturen interpretiert hatte. Diese Artefakte zeigten sich dann als auffällige, unschöne Muster/ Raster inmitten der Bilder. Bei DxO PureRAW hatte ich generell noch fast nie ein solches Problem. Auch nun mit dem neuen noch stärkeren Algorithmus hatte ich nie wirklich gross Probleme. Nur ein einziges Mal hatte ich beim Testen der Beta-Version bisher ein sehr kleiner ‘KI-Artefakt’ gefunden.

Feinere Einstellmöglichkeiten

Hier kommt aber die 2. Grosse Neuerung ins Spiel. Mit DxO PureRAW kann nämlich die Stärke des Nachschärfens eingestellt werden. So gibt es nun die Wahl zwischen «Weich», «Standard» und «Stark» und «Hart». Nach meiner bisherigen Erfahrung reicht «Schwach» für Fotos, bei dem der Fokus richtig sitzt. Ist der Fokus leicht daneben oder bei einer generell leichten Unschärfe funktioniert «Standard» sehr gut. «Stark» ist mir persönlich dann etwas zu aggressiv, kann aber beispielsweise für Bilder, die nur ins Internet kommen auch recht gut funktionieren. Mit «Stark» tendieren die die Bildkanten allerdings etwas überschärft zu werden. «Hart» ist dann wiederum völlig übertrieben und resultiert in völlig überschärften Bildern.

«Schwach» führt in Kombination mit dem neuen DeepPRIME XD aber zu wirklich sehr guten Resultaten. Gewisse Fotos, die aufgrund Lichtverhältnis oder Aufnahmesituation etwas mehr Schärfe verdienen erhalten durch das Programm genau das. Und dies mit nur wenigen Klicks und einigen Sekunden des Wartens.

RAW-Datei

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

1/5 | f/ 4 | ISO 6400 | 500mm (RAW)

DxO PureRAW

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

1/5 | f/ 4 | ISO 6400 | 500mm (DxO PureRAW)

Weich

Weich

Standard

Standard

Stark

Stark

Hart

Hart

Der Vergleich der Schärfe-Stärken (obere Reihe DeepPRIME & Untere Reihe DeepPRIME XD). Im direkten Vergleich sind die Unterschiede nur marginal. Der Unterschied macht aber gerade so viel aus, dass mir die obere Reihe als nachgeschärftes leicht unscharfes Bild erscheint und die untere Reihe (mit DeepPRIME XD) einen 'von Natur aus' scharfen Eindruck macht. Im Vergleich zum originalen, unbearbeiteten RAW ist aber sowohl DeepPRIME wie auch DeepPRIME XD deutlich schärfer.

Die neuen Einstellmöglichkeiten beziehen sich übrigens nicht nur aufs Schärfen. So können auch die Vignettierungskorrektur und die Korrektur der Chromatischen Aberration ein- und ausgeschaltet werden. Zudem kann die Objektivverzeichnungskorrektur nun anhand verschiedener Methoden angewendet werden.

Mit «Bild auf Originalformat zugeschnitten» behält das bearbeitete Foto das ursprüngliche Seitenformat. Dabei geht aber auf den Seiten Bildfläche verloren. Mit «Maximales Rechteck» wird das Bild so zugeschnitten, dass so viel wie möglich vom ursprünglichen Bild im Bild bleibt. Das Seitenverhältnis wird dabei allerdings verändert. Wenn man das Bild aber später sowieso noch zuschneiden möchte, ist dies die bessere Option. Zuguterletzt kann die Objektivverzeichnung auch so korrigiert werden, dass alle Bildinformationen erhalten bleiben. Dabei kommt es aber auch dazu, dass an gewissen Stellen Bildinformationen fehlen. Hier ist dann definitiv noch ein späteres Zuschneiden oder ein bisschen Photoshop-Magie notwendig.

Weitere kleine Änderungen

Neben den 2 grossen Neuheiten wurde das Programm auch hinsichtlich des User Interface überarbeitet. Mir gefiel das alte Design zwar etwas besser, schlussendlich ist mir das Design aber auch ziemlich egal sofern die Resultate stimmen. Weiter wurde offenbar auch an der Integration in Lightroom gearbeitet und neu kann das Programm auch im Datei-Explorer eingebunden werden. Weiter können nun übrigens auch die High Efficiency RAW’s der Z 9 ohne DNG-Trick verarbeitet werden.

Mein Fazit

Für mich war DxOPureRAW 1.0 ein Gamechanger, was Rauschverminderung anbelangte. Version 2 und nun auch Version 3 sind zwar nicht per se weitere Gamechanger, sie sind aber beides wirklich nützliche Updates, die das Programm nochmals besser machen. Der neue Algorithmus funktionierte in meinen Tests sehr gut und verlieh den Bildern nochmals eine Spur mehr Schärfe, ohne dass sich dies negativ auf die Bilder auswirkte. Zusammen mit der Möglichkeit, nun mehr Einfluss auf den Algorithmus zu haben ist dies für mich mehr als Grund genug auf die neue Version umzusteigen.

Würde ich dir das Programm/Update empfehlen? Falls du das Programm bereits besitzt und oft nutzt, empfehle ich dir definitiv, auf die neue Version zu upgraden. Hast du das Programm noch nicht erworben und bist dir nicht sicher ob du das Programm wirklich oft gebrauchen kannst oder dir selber zuerst ein Bild davon machen möchtest – genau das kannst du mit der 30-tägige kostenlosen Testversion tun.

Hast du dich schliesslich von der Software überzeugen können oder bist schon Nutzer der Software und möchtest auf die neue Version upgraden kannst du mich unterstützen, indem du die Version über diesen Link erwirbst.

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Nicolas Stettler

Weyernweg 27

2560 Nidau

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4.10.2023

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