Limikolen am Neusiedlersee | Neusiedlersee Teil 3
Der Neusiedlersee ist unter anderem auch bekannt für Wat- und Wasservögel. Vor allem in den Salzlacken und Wiesen brüten verschiedenste Limikolen wie z.B. Säbelschnäbler, Stelzenläufer und Kiebitz. Die meisten Salzlacken stehen unter Schutz und sind meist nur aus grosser Entfernung zu sehen. Zum Fotografieren also mehr oder weniger ungeeignet. Weil die Salzlacken aber im Sommer mittlerweile gänzlich austrocknen, müssen die Vögel ausweichen. Dann findet man Säbelschnäbler und Co. plötzlich an den Badeseen.
1/500 | f/ 6.3 | ISO 360 | 600mm
Erster Versuch am Zicksee
Nachdem ich die Ziesel am Zicksee fotografierte habe, widmete ich mich den anderen Bewohnern des Badesees. Kampfläufer, Bruchwasserläufer und Flussregenpfeifer suchten am Ufer nach Nahrung, während weiter draussen Säbelschnäbler und Stelzenläufer das seichte Wasser absuchten. Voller Vorfreude begab ich mich an den Strand und legte mich auf den Schlick. Doch solange ich auch wartete, ein Vogel wollte nicht auftauchen. Auch das Licht war alles andere als optimal. Der Strand war nämlich so gelegen, dass die abendliche Sonne von der Seite auf die Vögel schien. Die angeleuchtete Seite der Vögel war also völlig überbelichtet, während die schattige Seite viel zu dunkel war. Nach 2 Stunden und einem einzigen Bruchwasserläufer, packte ich enttäuscht meine Kamera ein. So viele Vögel am Strand, aber nur ein einziger vor der Linse!
1/800 | f/ 6.3 | ISO 250 | 600mm
Zweiter Versuch am Zicksee
2 Tage später versuchte ich mein Glück nochmals. Diesmal suchte ich einen Spot am Strand der vom Licht her etwas besser gelegen war. Gerade als ich zu einer kleinen Landzunge laufen wollte, hörte ich einen lauten Ruf. Ich schaute mich um und entdeckte einen Flussregenpfeifer in der Nähe. Statt wegzufliegen blieb er stehen und vertraute seiner guten Tarnung. Langsam legte ich mich auf den Boden damit ich einen besseren Winkel erhielt. Nach einigen Minuten schien er mich vergessen zu haben und lief weiter den Strand hinauf.
An meinem Spot angekommen dauerte es nicht lange bis ein Säbelschnäbler dem Ufer entlang spazierte. Leider war es an diesem Abend relativ windig und das Wasser aufgewühlt. Das wunderbare Licht und der elegante Vogel machten das aber wett.
1/1000 | f/ 6.3 | ISO 1250 | 600mm
Dritter Versuch am Zicksee
Nochmals einen Tag später versuchte ich es erneut. An diesem Tag hatte es deutlich weniger Wind. Am Zicksee angekommen, war die Wasseroberfläche spiegelglatt. An der gleichen Landzunge wie am Vortag entdeckte ich eine Säbelschnäbler-Familie. Die Eltern waren damit beschäftigt, einen Artgenossen zu verscheuchen. Deshalb konnte ich mich langsam den Jungen annähern. Glücklicherweise bemerkten mich die Eltern, auch nachdem sie den Artgenossen vertrieben hatten, nicht. So war es mir möglich, die Familie für eine längere Zeit bei der Nahrungssuche zu beobachten und zu fotografieren.
1/1000 | f/ 6.3 | ISO 360 | 600mm
Leider entdeckten daraufhin 3 Touristen die Säbelschnäbler. Mit dem gezückten Handy liefen sie auf die Jungen zu. Sofort suchte die Familie die Distanz. Nachdem die Touristen dann endlich wieder verschwanden, gelang es mir noch einen Stelzenläufer zu fotografieren. Damit konnte ich auch noch eine meiner letzten Zielarten für diese Ferien abhaken.