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Nicolas Stettler Fotografie

Auge in Auge mit dem Bartgeier

  • Datum Veröffentlichung: 3.1.2020
  • Link Text: Bartgeier fotografieren
  • Alt Text: Bartgeier und Alpendohlen fotografieren in den Schweizer Alpen
  • Titel: Auge in Auge mit dem Bartgeier
  • Text Snippet: Den Bartgeier zu fotografieren war schon lange hoch oben auf meiner To-do-Liste. Mit einer Spannweite von bis zu 3m ist der Bartgeier der grösste Vogel der Alpen. Nun hatte ich endlich einmal Zeit den Bartgeier zu fotografieren.
  • Foto:

Auge in Auge mit dem Bartgeier

Den Bartgeier zu fotografieren stand schon lange hoch oben auf meiner Wunschliste. Nun hatte ich endlich einmal Zeit den Bartgeier zu fotografieren.

Bartgeier über einem Schneefeld

1/2000 | f/ 7.1| ISO 125| 600mm

Der Bartgeier (Gypaetus barbatus)

Der Bartgeier ist mit einer Spannweite von bis zu 3m der grösste Vogel im Alpenraum. Er wurde so stark vom Menschen verfolgt, bis er anfangs 20. Jahrhundert im Alpenraum komplett ausgestorben war. 1986 wurde in Österreich der erste Bartgeier wieder ausgewildert, 1991 dann in der Schweiz. Das Wiederansiedlungsprojekt war bis jetzt erfolgreich und der Bestand der Bartgeier ist gemäss der Stiftung Pro Bartgeier auf rund 250 Individuen im gesamten Alpenraum angestiegen. Das Projekt ist allerdings noch lange nicht abgeschlossen. Noch immer hat sich die Population nicht ganz erholt. Ein grösseres Problem ist die geringe genetische Diversität weshalb noch immer Bartgeier ausgewildert werden müssen. Das Projekt der Wiederansiedlung ist aber trotzdem auf gutem Weg ein voller Erfolg zu werden.  Es war an der Zeit, dass auch ich endlich mal einen Bartgeier zu sehen bekam.

Eine lange Anreise

Schon um 5.30 Uhr klingelte an diesem Morgen der Wecker. Doch bis ich meine Kamera das erste Mal auspacken konnte, dauerte es noch gute 4 Stunden. Endlich angekommen, stand schon eine kleine Gruppe von Fotografen an einer Krete. Auch sie warteten auf den Bartgeier. Sie schienen sich auszukennen und so entschloss ich mich, am gleichen Ort mein Stativ aufzustellen. Den Bartgeier hatten sie aber an diesem Morgen noch nicht gesehen. Das sollte auch nach meiner Ankunft noch für eine längere Zeit so bleiben und so widmete ich mich vorerst den Alpendohlen, die im Aufwind ihre Flugkünste präsentierten. Ich bemerkte, dass jeweils eine Alpendohle immer wieder auf einem vorstehenden Stein landete. Es dauerte nicht lange, bis die Alpendohle wieder diesen Stein anflog, und so konnte ich mein erstes Bild machen.

Alpendohle sitzt auf einem Felsen

1/1000 | f/ 7.1| ISO 160| 600mm

Bartgeier jagt einem Kolkraben hinterher

1/1600 | f/ 6.3 | ISO 2200| 600mm

Endlich ein Bartgeier!

Während ich versuchte, eine weitere Alpendohle zu fotografieren (und kläglich daran scheiterte), zeigte sich wie aus dem Nichts der Bartgeier. Tief unten im Tal zog er seine Kreise und schraubte sich langsam in die Höhe. Auf einem Felsvorsprung entdeckte er einen Kolkraben. Im Schnabel hatte dieser wohl etwas zum Fressen. Der Bartgeier stürzte sich in die Tiefe und nahm die Verfolgung auf. Dabei zeigte sich der riesige Vogel erstaunlich wendig. Leider fand das Duell etwas unterhalb der Krete statt. Zum Fotografieren etwas weit weg. Schliesslich ging der Kolkrabe als Sieger hervor und so schnell der Bartgeier aufgetaucht war, war er auch wieder verschwunden.

Hier zeigte sich das warme Wetter. An einigen Stellen war der Schnee geschmolzen und zwei Alpenbraunellen suchten am freigelegten Boden nach Futter. Die Beiden waren an Menschen und insbesondere Fotografen gewöhnt und ich musste mich einige Male nach hinten zu verschieben, weil die Alpenbraunellen zu nahe waren, um mit meinem Teleobjektiv zu fokussieren.

Federdetails einer Alpenbraunelle

1/2000 | f/ 7.1 | ISO 400 | 600mm

Bartgeier im Anflug!

Weiter unten im Tal zeigte sich wieder der Bartgeier. Doch dieses Mal liess er sich weiter in die Höhe schrauben. Entlang der Krete flog er direkt auf uns zu. Nur wenige Meter von uns entfernt, segelte er neben uns durch. Es war einer der seltenen Momente, in denen ich froh war, nicht eine Festbrennweite zu haben.

Bartgeier fliegt über den Alpen

1/2000 | f/ 7.1 | ISO 90 | 270mm

Mittlerweile war es zeit für ein Zmittag. Mit einer Portion Älplermagronen gestärkt, begab ich mich wieder zur Krete. Am Nachmittag zeigte sich der Bartgeier nur noch einmal. Weit draussen zogen 2 Steinadler ihre Kreise und ein Schneesperling landete kurz auf der Krete. Um 16 Uhr verschwand die Sonne hinter einem hohen Berg und es war Zeit die Heimreise anzutreten.

Bartgeier fliegt über einen dunklen Wald

1/2500 | f/ 6.3 | ISO 1600| 270mm

Ein Wochenende auf dem Niederhorn

  • Titel: Ein Wochenende auf dem Niederhorn
  • Text Snippet: Letztes Wochende ging ich zusammen mit Levi Fitze aufs Niederhorn. Obwohl sowohl die Tiere auch als das Wetter nicht wirklich mitgespielt hatten, konnten wir trotzdem einige gute Fotos schiessen.
  • Foto:
  • erstes Foto:

Ein Wochenende auf dem Niederhorn

Am vergangenen Wochenende ging ich zusammen mit Levi Fitze auf dem Niederhorn auf die Suche nach Steinböcken. Auch wenn sowohl die Steinböcke als auch das Wetter nicht genau das gemacht haben, was wir uns erhofft hatten, konnten wir dennoch einige Fotos machen.

Schon auf dem Gondeli konnten wir die ersten alpinen Tiere entdecken. Etwas unterhalb des Restaurants waren einige Birkhühner auf Nahrungssuche. Zwar schafften wir es nicht wirklich nahe an die scheuen Vögel zu kommen, immerhin konnte ich die eleganten Tiere aber zum ersten Mal halbwegs fotografieren. Bisher hatte ich von den Birkhühner nur ein Belegfoto.

Ein Birkhuhn in einer saftigen Alpwiese.

Von Berghaus Niederhorn machten wir uns auf den Weg Richtung Burgfeldstand. Immer wieder zogen dichte Wolken beidseits den Berg hinauf. So fotografierten wir erst einmal die eindrückliche Landschaft.

Die Wolken ziehen das Justistal hinauf.

Als wir weiterzogen trafen wir kurz darauf auf eine kleine Gruppe Alpensteinböcke. Zwei Weibchen ruhten zusammen mit ihren letztjährigen Jungen auf dem Bergrat. Zwar waren diese Tiere äusserst zutraulich, das Wetter machte das Fotografieren aber schwierig. Immer wieder hüllten aufziehende Wolken alles in dichten Nebel.

In der Hoffnung noch auf weitere Steinböcke bei besseren Bedingungen zu treffen gingen wir weiter. Bis zum Burgfeldstand konnten wir aber keine weiteren Steinböcke entdecken. Ausser einer Gämse konnten wir auch sonst nicht viel entdecken. Auch die erhofften Alpenschneehühner blieben unentdeckt.

Wir entschieden uns für ein sehr frühes Znacht im Restaurant und hofften die Steinböcke dann bei besserem Licht fotografieren zu können. Die Wetterprognose war recht vielversprechend, und so sollten sich die Wolken in den letzten Abendstunden auflösen. Eine gute Portion Pasta später machten wir uns wieder auf den Weg.

Bis auf 4 recht scheue Steinböcke konnten wir aber keine Steinböcke entdecken. Diese liessen sich kurz im Gegenlicht fotografieren. Allerdings verschwand immer wieder die Sonne hinter dichten Wolken. Als das Licht allmählich konstanter und vor allem deutlich besser wurde zog es die Steinböcke leider weiter ins Tal hinunter. Ohne Steinböcke aber bei gutem Licht widmeten wir uns wieder den Landschaften. Leider war das Alpenpanorama weiterhin verdeckt. Zusätzlich hatte ich Mühe überhaupt eine Komposition zu finden. Alle spannenden Kompositionen waren verdeckt von den Wolken und gegen das Mittelland waren die fotografischen Möglichkeiten recht eingeschränkt. Mit dem 80-400mm hatte ich schliesslich doch noch eine Komposition gefunden, mit der ich halbwegs zufrieden war.

Die Sonne drückt durch die Wolken durch und taucht die Landschaft in eine dramatische Stimmung.

Nachdem die Sonne untergegangen war, machten wir uns auf zu unserem Schlafplatz, wo wir unsere Schlafsäcke auspackten. Die Wolken waren mittlerweile verschwunden und die Temperaturen sanken spürbar ab. Mit drei dicken Jacken und zusätzlich einem Biwaksack über dem Schlafsack hatte ich mich auf eine warme Nacht gefreut. Doch schon bald merkte ich, dass es an meiner Ausrüstung wohl noch einiges zu verbessern gab. Zusammen mit kalten Füssen und dem ständigen kühlen Wind hatte ich Mühe überhaupt einzuschlafen. Zwar völlig übermüdet, schlief ich erst in den frühen Morgenstunden ein.

Endlich eingeschlafen verschlief ich fast den Wecker. Als ich das anbahnende Morgenrot erspähte war ich aber ruckzuck wach. Auch Levi hatte das Morgenrot gesehen und wir waren nur wenige Momente später bereits auf dem Weg Richtung Burgfeldstand. Die Schlafsäcke liessen wir beim Schlafplatz zurück. Dank dem hohen Tempo konnte ich die kühle Nacht schnell wieder vergessen. Doch Sichtungen von Steinböcken blieben leider aus und so fotografierten wir auf dem Burgfeldstand den Sonnenaufgang. Der wolkenlose Himmel bot aber nicht viele interessante Möglichkeiten. Ich entschied mich wiederum für das 80-400mm und konzentrierte mich auf eine entferntere Nebelbank. Zusammen mit einem 10-Stop Filter konnte ich die Szene für knapp 3 Minuten belichten. Das führte dazu das der Nebel ganz verschleiert wurde und dem Bild etwas Spezielles hinzufügt.

Am frühen Morgen schleicht sich der Nebel übers Mittelland.

Bald machten wir uns auf den Weg zurück zum Schlafplatz. Auf dem Weg dorthin trafen wir auf eine grössere Gruppe Steinböcke. Darunter befand sich auch ein diesjähriges Jungtier, welches ich im Gegenlicht ablichten konnte. Das Licht wurde bald darauf aber schon zu hart und so liessen wir die Gruppe zurück. Beim Schlafplatz angekommen, wurde mir auch klar, weshalb ich die Nacht über so kalt hatte. Der gesamte Biwaksack und der Schlafsack innendrin waren klitschnass. Nach der Erkenntnis, dass ein Biwaksack nicht nur wasserdicht, sondern auch atmungsaktiv sein sollte, gingen wir zurück zum Berghaus, wo wir die erste Gondel ins Tal nach Hause nahmen.

Die fotografische Ausbeute war von diesem Wochenende zwar relativ gering, trotzdem war es ein super Erlebnis. Nicht nur war es das erste Mal, wo ich mit Schlafsack auf 2000 m.ü.M. draussen übernachtete, sondern ich merkte wieder einmal, dass man nie mit hohen Erwartungen in die Natur gehen sollte. Viel besser ist es, wenn man sich in die Natur begibt und die Dinge so entgegennimmt, wie sie halt gerade sind.

Hier geht's zur Webseite von Levi

Mehr Fotos vom Wochenende

  • Ein junger Alpensteinbock im Gegenlicht auf dem Niederhorn.

    Alpensteinbock Niederhorn

  • Eine junge Alpendohle ruft nach seinen Eltern.

    Alpendohle

  • Ein dramatisches Foto vom Berner Oberland bei Sonnenuntergang.

    Berner Oberland

  • Das Berner Oberland ist in dichte Wolken gehüllt.

    Berner Oberland

  • Ein Alpensteinbock im Gegenlicht auf dem Niederhorn

    Alpensteinbock Niederhorn

  • Eine Haubenmeise im Berner Oberland.

    Haubenmeise

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Gänsegeier in der Schweiz

  • Datum Veröffentlichung: 1.9.2022
  • Titel: Gänsegeier in der Schweiz
  • Text Snippet: Gänsegeier sind erst seit wenigen Jahren wieder häufiger in den Schweizer Alpen anzutreffen. In den vergangenen Wochen verbrachte ich viel Zeit mit den imposanten Vögel und konnte diese aus nächster Nähe beobachten.
  • Foto:
  • erstes Foto:

In den letzten Wochen war ich mehrere Tage in den Schweizer Alpen auf der Suche nach Gänsegeiern. Mit einer Spannweite von bis zu 2.6 m gehört der Gänsegeier zu den grössten Vögel welche in der Schweiz regelmässig anzutreffen sind. Die grossen Vögel stammen hauptsächlich aus Frankreich und Spanien und verbringen bei uns den Sommer. Hier suchen sie nach Aas. Um dieses zu finden legen sie täglich unzählige Kilometer Strecke und Höhenmeter zurück. Und das ohne einmal die Flügel zu schlagen!

Ein Gänsegeier im Berner Oberland.

Damit die Vögel ohne Flügelschlag vorwärts kommen bedienen sie sich der Thermik. Aus diesem Grund sind die Vögel hauptsächlich zu den Mittagsstunden unterwegs. Zum Fotografieren ist dies alles andere als optimal. Mit etwas Glück können die Vögel aber auch in besserem licht fotografiert werden.

An meinem ersten Abend in den Bergen war ich zusammen mit Levi Fitze unterwegs. Wir wollten unsere Sachen eigentlich schon wieder zusammenpacken, als wir plötzlich zu unserer linken einige Gänsegeier kreisen sahen. Plötzlich brachen die Vögel ihre Schrauben ab und gleiteten allesamt in unsere Richtung. In den nächsten paar Minuten folgte eine regelrechte Flugshow. Wir konnten unser Glück kaum glauben!

Etwa 30 Gänsegeier drehten gut 20 m vor uns ihre Runden im letzten Abendlicht. Wir wussten meist gar nicht mehr, auf welchen Vogel wir uns denn jetzt konzentrieren sollten.

Eine Gruppe Gänsegeier kreist über den Bergen im Berner Oberland. Ein Gänsegeier im Berner Oberland. Ein Gänsegeier im Gegenlicht im Berner Oberland.

So schnell die Gänsegeier gekommen sind, so schnell waren sie schliesslich verschwunden. Diese zwei drehten noch eine letzte Runde, bevor auch sie ihren Schlafplatz ansteuerten.

Zwei Gänsegeier im Gegenlicht der Abendsonne.

Wir machten uns schliesslich auf den Weg und liefen wieder herunter ins Tal wo wir im Auto übernachteten. Vom Parkplatz aus versuchte ich dann noch die Milchstrasse zu fotografieren. Schliesslich ging es aber auch für mich ins Bett.

Levi musste dann am nächsten Morgen wieder nach Hause. ich entschied mich, nochmals den Berg hinaufzuwandern. In den Mittagsstunden bildeten sich über den Berge Quellwolken was dann für etwas weicheres Licht sorgte. Am Abend musst aber auch ich nach Hause.

Sternenhimmel über den Schweizer Alpen.

Gänsegeier Workshop

Du möchtest auch einmal die Chance haben, Gänsegeier im Flug zu fotografieren? Zusammen mit Levi Fitze biete ich im nächsten Jahr einen Workshop zu den Gänsegeiern an.

Mehr über den Workshop erfahren

Workshop zum fotografieren von Gänsegeiern.

Nur eine Woche später fuhr ich aber wieder hinauf um weitere 3 Tag bei den Gänsegeiern zu verbringen. Auch wenn ich lichttechnisch nicht ganz so viel Glück hatte konnte ich doch nochmals einige recht gute Fotos machen. Zusätzlich zu den Gänsegeiern entdeckte ich dann auch noch einen Mönchsgeier und eine Steinrötel-Familie. Beide blieben aber leider etwas auf Distanz.

Insgesamt waren es aber dennoch sehrerfolgreiche Tage und ich kam mit einer Vielzahl an Fotos wieder nach Hause. Die beiden Ausflüge waren so erfolgreich, dass Levi und Ich uns dafür entschieden haben, im nächsten Jahr Workshops zu dieser Location anzubieten. Der Workshop ist auf 9 Teilnehmer limitiert und findet am 25.-27 August statt. Mehr Infos zum Workshop findest du hier:

  • Gänsegeier in den Schweizer Alpen

    Gänsegeier in den Schweizer Alpen

  • Gänsegeier in den Schweizer Alpen

    Gänsegeier in den Schweizer Alpen

  • Gänsegeier in den Schweizer Alpen

    Gänsegeier in den Schweizer Alpen

  • Gänsegeier in den Schweizer Alpen

    Gänsegeier in den Schweizer Alpen

  • Gänsegeier in den Schweizer Alpen

    Gänsegeier in den Schweizer Alpen

  • Gänsegeier in den Schweizer Alpen

    Gänsegeier in den Schweizer Alpen

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Langeoog – Vogelfotografie im Winter

  • Titel: Langeoog – Vogelfotografie im Winter
  • Text Snippet: In diesem Blogartikel schreibe ich über meinen Aufenthalt auf Langeoog, einer Insel im Wattenmeer. Dort war ich auf der Suche nach Watvögeln, Schneeammern und andere Vögel welche auf und um die Insel herum überwintern. Doch für einmal war das Wetter nicht auf meiner Seite und machte das Fotografieren für mich und meine Ausrüstung eine Tortur.
  • Foto:
  • erstes Foto:

Langeoog – Vogelfotografie im Winter

Für eine Woche reiste ich nach Langeoog, einer Insel im Wattenmeer. Im Winter rasten dort tausende Limikolen und Wasservögel. Doch pünktlich mit meiner Ankunft meldete sich das Sturmtief ‘Sabine’ zu Wort und machte das Fotografieren zu einer Tortur für mich und die Ausrüstung.

Sanderling rennt auf Langeoog dem Strand entlang.

1/800 | f/ 6.3 | ISO 900 | 600mm

Langeoog bei Wintersturm Sabine.

1/250 | f/ 14 | ISO 400 | 150mm

Mit dem ÖV von Biel nach Langeoog

Mit Zug, Bus und Schiff dauerte die reine Fahrzeit von Biel rund 12 h. Aufgrund der Verbindungen legten wir aber in Bremen noch ein Zwischenstopp mit Übernachtung ein. Die ganze Anreise dauerte somit rund einen Tag.

Kurz vor dem Eintreffen des Sturmtiefs Sabine erreichten wir die Fähre nach Langeoog. Schon auf der Überfahrt konnte ich einige Eiderenten, eine Gruppe Austernfischer und zwei Brachvögel beobachten. Auf der Insel angekommen, machte sich das Sturmtief erstmals richtig bemerkbar. Mit über 100 km/h fegte der Wind über den Strand und wirbelte grosse Mengen an Sand auf. Vögel konnte ich am Nordstrand keine entdecken. Deshalb beschäftigte ich mich etwas mit der Landschaftsfotografie. Ich hatte aber bereits das Tele montiert. Da ein Objektivwechsel bei den Mengen an herumfliegendem Sand unmöglich war, musste ich mit meinem Tele auskommen. Mit meinem Sigma 150-600 mm konnte ich immerhin auf 150 mm hinauszoomen. Trotzdem waren die fotografischen Möglichkeiten recht stark eingeschränkt.

Bei diesem starken Wind war das Fotografieren aus der Hand undenkbar. Doch selbst mit Stativ waren scharfe Aufnahmen erst ab sehr kurzen Verschlusszeiten möglich. Trotz den schwierigen Bedingungen konnte ich einige Fotos machen, bevor ich völlig durchnässt und sandig den Strand verliess. Besonders gefällt mir dieses Bild des Strandes vor einer dunklen Wolke. Es ist sehr minimalistisch und doch hat es eine sehr starke Stimmung.

Leider blieb das Wetter auch in den nächsten Tagen stürmisch. Der Wind fegte unerlässlich über die Insel und der Regen wechselte sich mit Graupel ab. Der feine Sand wurde trotz des Regens aufgewirbelt und machte das Fotografieren mühsam. Der Sand geriet Ruck Zuck in die Augen. Weil er so fein ist, liess er sich nicht so einfach wieder entfernen und erst beim Schlafengehen merkte man, dass die Augen voller Sand waren. Die Kamera konnte ich immerhin mit einem Raincoat von Lenscoat etwas schützen, das Stativ war aber dem Sand vollkommen ausgesetzt. Zusammen mit den teils heftigen Regenschauern klebte sich der Sand richtiggehend ans Stativ.

Sandiges Gitzo-stativ.

Vögel auf Langeoog im Winter

Langeoog ist eine kleine Insel im Wattenmeer. Das Wattemeer ist besonders im Winter und zu den Zugzeiten Lebensraum für eine unglaubliche Anzahl an Limikolen, Meeresenten und Möwen. Während die Limikolen bei Ebbe auf den grossen Sandbänken im Wattenmeer nach Nahrung suchen, zeigen sich viele Vögel besonders bei Flut auf den Inseln. Einige Vögel bleiben auch bei Ebbe in der Nähe der Inseln und können vor allem auf den steileren Nordstränden beobachtet werden.

Auf Langeoog und den anderen Inseln Frieslands überwintern Limikolen wie Austernfischer, Grosser Brachvogel, Sanderling, Alpenstrandläufer, Rotschenkel etc. An den Stränden und in den Dünen können zudem Schneeammern, Ohrenlerchen und selten Spornammern beobachtet werden. Überall präsent sind verschiedene Möwen wie Silbermöwen, die kleineren Sturm- und Lachmöwen sowie die kontrastreicheren Herings- und Mantelmöwen. Auf den Feldern können diverse Gänsearten entdeckt werden. Das Artenspektrum ist aber wesentlich geringer als auf dem Festland und beschränkt sich vor allem auf Grau-, Weisswangen- und Ringelgans. Auf ornitho.de werden immer wieder aktuelle Beobachtungen hochgeladen. Dort kann man genau verfolgen, was für Arten im Moment auf der Insel zu entdecken sind.

Schneeammer in den Sanddünen auf Langeoog.

1/400 | f/ 7.1 | ISO 140 | 600mm

Schneeammer am Strand

Wegen dem schlechten Wetter und den hohen Sturmfluten zeigten sich die Tiere nur spärlich. Die Schneeammern, eine meiner Zielarten, konnte ich zwar immer wieder beobachten, sie flogen aber meistens in grösseren Trupps dem Strand entlang. Landeten diese endlich am Strand, waren sie recht scheu und ein Annähern war unmöglich. Dazu kamen noch die erstaunlich vielen Menschen, die trotz Sturm dem Strand entlang spazierten und die Schneeammern immer wieder verscheuchten. Mehr als ein Belegbild gelang mir deshalb leider nicht.

Eiderente über der aufgewühlten See

Draussen im aufgewühlten Meer konnte ich immer wieder Trauerenten und Eiderenten beobachten. Letztere flogen auch immer wieder dem Strand entlang. Sie kämpften richtig gegen den Wind an. Zusammen mit den hohen Wellen und den dunklen Wolken im Hintergrund ergab sich eine starke Stimmung. Glücklicherweise zeigte sich für einen kurze Moment auch die Sonne, was dem Bild den nötigen Kontrast verleiht. Wegen dem starken Wind war das Scharfstellen mit dem Autofokus und überhaupt das Nachführen der Kamera eine grosse Herausforderung. Nach mehreren vorbeifliegenden Eiderenten-Trupps und hunderten an unscharfen oder verwackelten Fotos hatte ich endlich ein passendes Foto auf der Speicherkarte.

Eiderente fliegt über die stürmische See.

1/800 | f/ 6.3 | ISO 280 | 600mm

Auffliegende Weisswangengänse

Auf den Feldern von Langeoog rasteten neben vielen Graugänsen, Kiebitzen und Staren auch tausende Weisswangengänse. Um die Weisswangengänse aus der Nähe zu fotografieren, hätte ich mehr Zeit gebraucht und einen Hide verwenden müssen. Wurden die Weisswangengänse gestört, flogen sie sofort auf und suchten sich ein neues Feld. Aus guter Entfernung wartete ich also, bis der grosse Trupp aufflog. Dies dauerte nicht allzu lange. Der Vorbeiflug eines Raufussbussards genügte und die Tausenden von Gänsen erhoben sich in die Lüfte. Zwar war an diesem Abend der Wind noch immer sehr stark, immerhin war das Licht aber für einmal recht schön.

Tausende Weisswangengänse fliegen auf.

1/1250 | f/ 6.3 | ISO 640 | 600mm

Graugans auf einem Feld

Besonders im unbewohnten, östlichen Teil der Insel suchten viel Graugans-Trupps in den Salzwiesen nach Futter. Um bis ans Ostende zu gelangen, mietete ich bei einem der dutzenden Velovermietungen ein E-Bike. Dieses war zwar eher von billiger Qualität, gegen den starken Wind machte es aber seinen Job. Die gute Regenjacke und meine Regenhosen schützten mich zwar recht zuverlässig vor dem Regen. Vor den Graupeln konnte ich mich - und besonders meine Augen - nicht abschirmen. Mit zugekniffenen Augen und halb blind fuhr ich also mit dem Fahrrad ans Ostende. Einen Habicht am Strassenrand hatte ich leider übersehen. Plötzlich flog dieser nämlich direkt über meinen Kopf hinweg. Einige kleine Graugans-Trupps von bis zu 8 Individuen rasteten auch direkt neben dem Veloweg. Diese waren aber allesamt recht scheu. Mit etwas Vorsicht und Geduld konnte ich mich aber etwas annähern.

Graugans auf einer Salzwiese auf Langeoog.

1/640 | f/ 6.3 | ISO 200 | 600mm

Sanderlinge am Nordstrand

Besonders der Sanderling war ein grosses Ziel des Aufenthalts auf Langeoog. In den ersten Tagen hatte ich mit der Limikolen-Art aber kein Glück. Nur einmal konnte ich drei Sanderlinge vorbeifliegen sehen. Dann, am vierten Tag entdeckte ich vier kleine, weisse Vögel, welche der Wasserlinie am Strand entlang rannten. Etwas vor den Sanderlingen legte ich mich an der Wasserlinie auf den Boden. Den Sanderlingen war ich völlig egal und sie rannten immer näher auf mich zu. Noch immer war es sehr windig und auch die Sanderlinge hatten Mühe gegen den Wind voranzukommen. Schliesslich waren die Sanderlinge zu nahe und der AF kam den schnellen Vögeln nicht mehr hinterher. Ich legte die Kamera beiseite und genoss den Moment, ohne durch den Sucher schauen zu müssen. Die Sanderlinge rannten weiterhin den Strand hinauf, bevor sie schliesslich auf- und davonflogen.

Sanderling im Wind.

1/800 | f/ 6.3 | ISO 1600 | 600mm

Bis zum letzten Tag blieb es bei dieser einzigen Beobachtung. Auf dem letzten Rundgang am Strand entdeckte ich eine grössere Gruppe Sanderlinge. Mindestens 20 Sanderlinge rannten dem Strand entlang. Wie zuvor legte ich mich mit etwas Distanz vor den Sanderlingen an der Wasserlinie auf den Boden. Auch dieses Mal liessen sich die Sanderlinge nicht von mir beirren. Als sich die Sanderlinge neben mir an der Wasserlinie befanden, kam plötzlich eine grosse Welle. Die Sanderlinge rannten vor der Welle weg und standen plötzlich um mich herum. Die Welle stoppte aber noch nicht und bewegte sich noch immer auf mich zu. Ich musste mich nun entscheiden. Entweder würde ich die Sanderlinge wahrscheinlich aufschrecken dafür bliebe ich trocken oder ich würde etwas nass, doch ich könnte die Sanderlinge aus nächster Nähe fotografieren. Ich entschied mich für die zweite Option. Zwar etwas nass, konnte ich die Sanderlinge bei der Nahrungssuche fotografieren, bevor sie schliesslich weiter dem Strand entlang rannten.

Sanderling rennt von einer hohen Welle davon.

1/800 | f/ 6.3 | ISO 900 | 600mm

Da ich nicht sicher war, ob ich schon ein gutes Bild auf der Speicherkarte hatte, entschied ich mich, die Sanderlinge zu überholen und nochmals zu fotografieren. Diese waren aber erstaunlich schnell und so musste ich ein gutes Stück dem Strand entlang rennen, damit ich genügend Abstand hatte, um mich erneut auf den Boden zu legen. Wieder schienen sich die Sanderlinge nicht ab mir zu stören. Einer der Sanderlinge entschied sich etwas den Strand hinaufzulaufen und so konnte ich ein Foto machen, welches auch etwas Farbe im Hintergrund hatte. Die Kamera war trotz Lenscoat mittlerweile etwas sandig und so entschied ich mich erstmal zur Unterkunft zurück zu gehen, um die Kamera zu putzen. Leider war der Sonnenuntergang auch an diesem Tag von den Wolken verdeckt und so blieben die Fotos der Sanderlinge die letzten dieser Reise.

Sanderling such am Strand von Langeoog nach Futter.

1/800 | f/ 6.3 | ISO 1250 | 600mm

Trotz des schlechten Wetters stieg ich mit einigen guten Fotos wieder auf die Fähre. Der Aufenthalt war sowohl für mich als auch für die Ausrüstung ein Härtetest und ich freute mich nun auf wieder etwas schöneres Wetter. Doch ich bin mir sicher, dass ich nicht das letzte Mal auf Langeoog war. Hoffentlich ist das Wetter das nächste Mal dann etwas besser.

Limikolen am Neusiedlersee | Neusiedlersee Teil 3

  • Datum Veröffentlichung: 1.1.2020
  • Link Text: Limikolen fotografieren am Neusiedlersee
  • Alt Text: Limikolen fotografieren am Neusiedlersee und Zicksee
  • Titel: Limikolen am Neusiedlersee | Neusiedlersee Teil 3
  • Text Snippet: Der Neusiedlersee ist unteranderem auch bekannt für Wat- und Wasservögel. Weil die Salzlacken aber im Sommer mittlerweile gänzlich austrocknen, müssen die Vögel ausweichen. Dann findet man Säbelschnäbler und Co. plötzlich an den Badeseen.
  • Foto:

Limikolen am Neusiedlersee | Neusiedlersee Teil 3

Der Neusiedlersee ist unter anderem auch bekannt für Wat- und Wasservögel. Vor allem in den Salzlacken und Wiesen brüten verschiedenste Limikolen wie z.B. Säbelschnäbler, Stelzenläufer und Kiebitz. Die meisten Salzlacken stehen unter Schutz und sind meist nur aus grosser Entfernung zu sehen. Zum Fotografieren also mehr oder weniger ungeeignet. Weil die Salzlacken aber im Sommer mittlerweile gänzlich austrocknen, müssen die Vögel ausweichen. Dann findet man Säbelschnäbler und Co. plötzlich an den Badeseen.

Bruchwasserläufer sucht am Zicksee nach Nahrung

1/500 | f/ 6.3 | ISO 360 | 600mm

Erster Versuch am Zicksee

Nachdem ich die Ziesel am Zicksee fotografierte habe, widmete ich mich den anderen Bewohnern des Badesees. Kampfläufer, Bruchwasserläufer und Flussregenpfeifer suchten am Ufer nach Nahrung, während weiter draussen Säbelschnäbler und Stelzenläufer das seichte Wasser absuchten. Voller Vorfreude begab ich mich an den Strand und legte mich auf den Schlick. Doch solange ich auch wartete, ein Vogel wollte nicht auftauchen. Auch das Licht war alles andere als optimal. Der Strand war nämlich so gelegen, dass die abendliche Sonne von der Seite auf die Vögel schien. Die angeleuchtete Seite der Vögel war also völlig überbelichtet, während die schattige Seite viel zu dunkel war. Nach 2 Stunden und einem einzigen Bruchwasserläufer, packte ich enttäuscht meine Kamera ein. So viele Vögel am Strand, aber nur ein einziger vor der Linse!

Flussregenpfeifer am Zicksee

1/800 | f/ 6.3 | ISO 250 | 600mm

Zweiter Versuch am Zicksee

2 Tage später versuchte ich mein Glück nochmals. Diesmal suchte ich einen Spot am Strand der vom Licht her etwas besser gelegen war. Gerade als ich zu einer kleinen Landzunge laufen wollte, hörte ich einen lauten Ruf. Ich schaute mich um und entdeckte einen Flussregenpfeifer in der Nähe. Statt wegzufliegen blieb er stehen und vertraute seiner guten Tarnung. Langsam legte ich mich auf den Boden damit ich einen besseren Winkel erhielt. Nach einigen Minuten schien er mich vergessen zu haben und lief weiter den Strand hinauf.

An meinem Spot angekommen dauerte es nicht lange bis ein Säbelschnäbler dem Ufer entlang spazierte. Leider war es an diesem Abend relativ windig und das Wasser aufgewühlt. Das wunderbare Licht und der elegante Vogel machten das aber wett.

Säbelschnäbler bei Sonnenuntergang am Zicksee

1/1000 | f/ 6.3 | ISO 1250 | 600mm

Dritter Versuch am Zicksee

Nochmals einen Tag später versuchte ich es erneut. An diesem Tag hatte es deutlich weniger Wind. Am Zicksee angekommen, war die Wasseroberfläche spiegelglatt. An der gleichen Landzunge wie am Vortag entdeckte ich eine Säbelschnäbler-Familie. Die Eltern waren damit beschäftigt, einen Artgenossen zu verscheuchen. Deshalb konnte ich mich langsam den Jungen annähern. Glücklicherweise bemerkten mich die Eltern, auch nachdem sie den Artgenossen vertrieben hatten, nicht. So war es mir möglich, die Familie für eine längere Zeit bei der Nahrungssuche zu beobachten und zu fotografieren.

Säbelschnäbler mit Jungem am Zicksee

1/1000 | f/ 6.3 | ISO 360 | 600mm

Leider entdeckten daraufhin 3 Touristen die Säbelschnäbler. Mit dem gezückten Handy liefen sie auf die Jungen zu. Sofort suchte die Familie die Distanz. Nachdem die Touristen dann endlich wieder verschwanden, gelang es mir noch einen Stelzenläufer zu fotografieren. Damit konnte ich auch noch eine meiner letzten Zielarten für diese Ferien abhaken.

Niederhorn im Herbst

  • Datum Veröffentlichung: 25.10.2020
  • Titel: Niederhorn im Herbst
  • Text Snippet: Zu Beginn der Ferien war ich für 2 Tage auf dem Niederhorn. Obwohl die Steinböcke für einmal nicht sehr kooperativ waren und auch das Wetter nicht richtig mitspielte kam ich mit über 1500 Fotos nach Hause. Was ich genau fotografieren konnte, erfährst du in diesem Artikel.
  • Foto:
  • erstes Foto:

Niederhorn im Herbst

Zu Beginn der Herbstferien war ich für 2 Tage im Berner Oberland auf der Suche nach Steinböcken. Das Wetter zeigte sich aber nicht von seiner besten Seite und auch die Steinböcke waren für einmal nicht sehr fotogen. Warum ich trotzdem mit über 1500 Fotos nach Hause kam, erfährst du in diesem Artikel.

Auf dem Niederhorn angekommen, dauert es nicht lange, bis ich die ersten Steinböcke sehen konnte. Ein Gruppe Weibchen weideten oberhalb der Bergstation mit ihren Jungen. Diese befanden sich aber nicht unbedingt an einem attraktiven Ort und ich entschied mich, entlang des Berggrates zu laufen.

Auf dem Weg entlang des Berggrates hoffte ich auf weitere Steinböcke oder Gämsen zu treffen. Ich konnte aber keine entdecken und so suchte ich auf einer der Bergkuppen nach Alpenschneehühnern. Von beiden Seiten des Berggrates zogen immer wieder Wolken hinauf und hüllten die Landschaft in dichten Nebel. Als sich plötzlich etwas vor mir bewegte, hielt ich an und blickte durch die Kamera. Ein mittelgrosser Vogel, fein gemustert mit einem kurzen, spitzen Schnabel stand nur wenige Meter vor mir und schaute mich ruhig an. Ein Goldregenpfeifer! Etwas überrascht legte ich mich langsam auf den Boden und wartete. Der Vogel blieb noch eine Zeit lang stehen bevor er mit schnellen Schritten davonlief. Nach wenigen Metern hielt der Goldregenpfeifer jedoch an und drehte sich schliesslich wieder um. Es schien, als würde er die flache Bergkuppe systematisch ablaufen. Immer wieder hielt er an und zog einen Wurm aus der Erde. Dabei zeigte der Vogel überhaupt keine Scheue und kam immer wieder bis auf wenige Meter auf mich zu.

  • Ein Porträt eines Goldregenpfeifers.

    Goldregenpfeifer

  • Ein juveniler Goldregenpfeifer bei der Rast auf einer Bergkuppe.

    Goldregenpfeifer

  • Ein juveniler Goldregenpfeifer bei der Rast in den Schweizer Alpen.

    Goldregenpfeifer

1/800 | f/ 4 | ISO 160 | 500mm

1/800 | f/ 4 | ISO 125 | 500mm

1/800 | f/ 4 | ISO 180 | 500mm

Nach einigen Stunden liess ich den Goldregenpfeifer zurück und wanderte zurück zum Berghotel, wo es ein frühes Z’Nacht gab. Ein Portion Pasta später ging es wieder entlang des Berggrates auf die Suche nach den Steinböcken. Diese konnte ich aber an diesem Abend nicht finden. Neben ein paar balzenden Birkhühner konnte ich aber immerhin eine Gämse relativ gut fotografieren. Die Wolken hatten für eine kurze Zeit etwas aufgeklart und ich konnte die Silhouette der Gämse vor dem orange leuchtenden Himmel ablichten. Die Sonne ging schon früh unter und ich machte mich auf den Weg zurück Richtung Berghotel.

Die Silhouette eines Gamsbocks bei Sonnenaufgang.

1/8000 | f/ 6.3 | ISO 64 | 500mm

Am folgenden Morgen ging es noch vor Beginn der Morgendämmerung wieder hinaus. Das Wetter hatte sich wieder etwas verschlechtert. Immerhin konnte ich aber für einige wenige Minuten den Sonnenaufgang geniessen, bevor die Aussicht durch eine heranziehende Wolke wieder verschlungen wurde.

Sonnenaufgang über dem Berner Oberland an einem regnerischen Tag.

1/40 | f/ 4 | ISO 100 | 24mm

Auf meiner Suche, endlich einen Steinbock zu sehen, stand ich plötzlich nur wenige Meter vor einem Birkhahn. Dieser hockte genau auf dem Weg und ich konnte ihn erst im letzten Moment hinter einer Kurve erkennen. Ich konnte gerade noch einige Fotos schiessen, bevor der Birkhahn auf einen nahe gelegen Baum flog. Um den Birkhahn aber nicht weiter zu stören, entschied ich mich weiter zu laufen.

Ein Birkhahn bei der Herbstbalz.

1/500 | f/ 4 | ISO 3600 | 500mm

Auf der Bergkuppe angekommen war vom Goldregenpfeifer, bis auf eine Feder, keine Spur mehr zu sehen. Er hatte wohl die mehrheitlich klare Nacht genutzt und die Alpen überquert. Das war auch gut so, denn die Wetterprognose sagte für die nächsten paar Tage starke Schneefälle voraus. Dann die Alpen zu überqueren wäre für den Vogel wohl unmöglich gewesen.

Ich suchte die Bergkuppe dennoch noch einmal ganz genau ab. Vielleicht liess sich ja heute dafür ein Alpenschneehuhn blicken… Tatsächlich konnte ich bald darauf, wenige Meter vor mir, einen stark gemusterten Vogel erkennen. Der Vogel schien aber zu klein für ein Alpenschneehuhn. Der Blick durch die Kamera bestätigte meine Vermutung, es war zwar kein Alpenschneehuhn aber noch viel besser, ein Mornellregenpfeifer! Der Vogel hockte zusammengekauert im Gras und schlief. Immer wieder warf er einen Blick auf seine Umgebung. Er schien sich aber nicht ab mir zu stören und so konnte ich mich allmählich dem Vogel annähern. Nachdem ich verschieden Perspektiven und Kompositionen mit meinem Tele ausprobiert habe wechselte ich schliesslich zu meinem 50 mm f/ 1.8 und daraufhin das 24mm f/ 1.4. Der Mornellregenpfeifer blieb weiterhin ruhig und ich kam bis auf ungefähr auf einen Meter an den Vogel heran. Schliesslich gesellte sich sogar noch ein zweiter Vogel dazu. Das Wetter war mittlerweile etwas besser geworden und sogar die Sonne zeigte sich kurzzeitig.

Ein Mornellregenpfeifer bei der Rast auf einer Bergkuppe in den Alpen.

1/1600 | f/ 1.8 | ISO 100 | 50mm

  • Ein Mornellregenpfeifer bei der Rast auf einer Bergkuppe.

    Mornellregenpfeifer

  • Ein Mornellregenpfeifer auf einer Bergkuppe beim Zug Richtung Süden.

    Mornellregenpfeifer

  • Ein Porträt eines Mornellregenpfeifers bei leichtem Regen auf einem Berg in den Alpen.

    Mornellregenpfeifer

1/400 | f/ 4 | ISO 180 | 500mm

1/500 | f/ 4 | ISO 180 | 500mm

1/400 | f/ 8 | ISO 800 | 500mm

Als aus dem Nichts plötzlich eine Alpendohle neben mir landete erschraken die beiden Mornellregenpfeifer und flogen rufend davon. Noch lange konnte ich die beiden mit der Kamera verfolgen, bis ich sie in Richtung Südwesten aus den Augen verlor. Ich hätte zwar gerne noch mehr Bilder von den schönen Vögel gemacht, angesichts des vorhergesagten Wetters war es mehr als gut, wenn die Mornellregenpfeifer die Alpen noch bei halbwegs gutem Wetter überqueren konnten.

Auf dem Rückweg zurück zur Bergstation traf ich dann noch eine grössere Gruppe Steinböcke an. Zwar waren diese relativ zutraulich, ein wirklich gutes Foto gelang mir aber nicht. Am frühen Nachmittag ging es deshalb wieder mit der Gondel ins Tal.

Zwar hatte ich auf der Speicherkarte nur einige wenige Fotos der Steinböcke. Mit den Fotos vom Goldregenpfeifer und den Mornellregenpfeifer kam ich schliesslich trotzdem auf gut 1'500 Fotos. Noch am selben Tag setzte ich mich an den Computer um diese zu organisieren und zu bearbeiten.

Die Aussicht vom Niederhorn auf die Alpen.

0.4s | f/ 10 | ISO 64 | 500mm

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Norwegen

  • Datum Veröffentlichung: 17.8.2021
  • Titel: Tierfotografie in Norwegen
  • Text Snippet: Nachdem ich 2018 schon einmal in Norwegen war, hatte ich seit der Rückreise den Wunsch wieder zurückzukehren. In diesem Sommer ging dieser Wunsch endlich in Erfüllung, wenn auch nicht ganz wie ursprünglich geplant.
  • Foto:
  • erstes Foto:

Nachdem ich 2018 schon einmal in Norwegen war, hatte ich seit der Rückreise den Wunsch wieder zurückzukehren. In diesem Sommer ging dieser Wunsch endlich in Erfüllung, wenn auch nicht ganz wie ursprünglich geplant.

Eigentlich war die Absicht nämlich, 6 Wochen in Norwegen zu verbringen. Einmal drei Wochen mit den Eltern im Westen Norwegens und dann nochmals drei Wochen mit einem Kollegen auf den Lofoten. Aufgrund von Corona-Einreise-Beschränkungen wurden dann allerdings nur die 3 Wochen auf den Lofoten Wirklichkeit. Die anderen 3 Wochen verbrachte ich mit meiner Familie in Deutschland. Gelohnt hat sich es aber trotzdem allemal und ich konnte diverse Tierarten beobachten und fotografieren, wie es mir bisher noch nie gelang. Einige der Fotos dazu findest du hier.

Nach Ende der Drei Wochen in Deutschland ging es dann mit meinem Kollegen von Hamburg aus mit dem Zug Richtung Schweden bis wir schliesslich auf Höhe der Lofoten in Norwegen ankamen. Doch die Reise mit dem Zug gestaltete sich mehr als mühsam. Schon in Hamburg kam nämlich die erste Überraschung. Statt drei Wagen, fuhr nur einer Richtung Kopenhagen. In einem völlig überfüllten Zug ging es dann nach Kopenhagen, wo wir dann umsteigen mussten.

Nur fuhr dieser Zug nicht da ab, wo es auf den Anzeigetafeln stand. So verpassten wir also diesen Zug, obwohl wir eigentlich nach App und Anzeigetafeln am richtigen Ort standen. Als wir realisierten, dass hier wohl etwas nicht stimmen kann, war der Zug bereits abgefahren. Der nächste Zug, der dann am richtigen Ort abfuhr, war dann wieder völlig überfüllt. Hinzu kam dann noch, dass an der nächsten Station ein Bahnangestellter auf die Idee kam, den halben Zug um zuweisen. Wir mussten also mitsamt etlichen Leuten ins vordere Abteil wechseln, welches eh schon völlig voll war. Mitsamt Gepäck war das natürlich alles andere als angenehm.

Bis wir dann in Malmö angekommen waren, war unser Anschlusszug natürlich längst abgefahren. Der Zug war aber reservationspflichtig und wir mussten uns nun erkunden, ob wir einfach in den nächsten Zug einsteigen könnten. Nur wo? Die Informationsstelle am Bahnhof hatte am Samstag-Mittag geschlossen und der Telefon-Kundendienst war ebenfalls im Urlaub. Blieb uns also nur, das Personal des nächsten Zuges zu fragen, ob noch ein Platz frei war. Die Zuständige für den Zug hatte aber kein Ohr für uns und anstatt uns in irgendeiner Weise zu helfen, wurden wir lautstark zurecht gewiesen, der Zug sei bereits ausgebucht und wir sollen mit den vorderen Zugunternehmen schauen, wie wir das ganze lösen könnten.

Hier lag nämlich auch das Problem, bisher hatten wir für jede Strecke einen anderen Anbieter und den Zug, den wir ursprünglich in Malmö nehmen wollten, gehörte nochmals einer anderen Firma als den der nun eine Stunde später fuhr. Einen neuen Sitzplatz zu reservieren war ebenfalls keine Option, da die ersten freien Plätze erst 7 Tage später abfuhren. So mussten wir zuschauen, wie der Zug dann schliesslich mehr oder weniger leer nach Stockholm abfuhr und wir mussten uns überlegen ob und wie wir überhaupt noch nach Narvik kommen könnten. Schliesslich boten sich uns noch zwei Optionen erneut beim nächsten Zug fragen oder mit dem Bus nach Oslo und von da aus nach Narvik fliegen und damit genau das machen, was wir ursprünglich eigentlich verhindern wollten. Wir warteten vorerst noch den Zug ab in der Hoffnung vielleicht doch noch einen Platz zu ergattern. Wir hatten Glück und tatsächlich fand der Kontrolleur für uns noch ein Abteil für uns. Uns hiess in diesem Fall wir zwei plus eine weitere Person, die ebenfalls den Zug verpasste. Zwei weitere, die auf dieselbe Weise den Zug verpassten, hatten sich zuvor schon für einen Bus Richtung Stockholm entschieden.

 

Schliesslich kamen wir dann am Abend in Stockholm an, wo wir noch am selben Abend auf den Zug nach Boden wechselten. Dieser hatte dann durch die Nacht durch so viel Verspätung angesammelt, dass wir schlussendlich in Boden vor unserem Hotel standen, welches leider bereits geschlossen hatte. Nach einer guten halben Stunde ging dann mal endlich jemand ans Telefon und wir kamen dann trotzdem noch in unser Zimmer.

Alles in allem hatten wir noch Glück, denn nur ein paar Stunden später gab es einen Unfall auf der zuvor absolvierten Strecke. Die nachfolgenden Züge fuhren dann alle mit mindesten 10 Stunden Verspätung.

Schon in Boden, konnte ich die ersten Tiere fotografieren. So hatte es beispielsweise eine Vielzahl an Pfeifenten-Familien, die relativ zahm an den Uferpromenaden grasten. An einem Teich mitten in der Siedlung konnte ich dann zusätzlich zum ersten Mal Zwergmöwen fotografieren. Diese brüteten zusammen mit Lachmöwen in dem Teich und flogen rege umher. Nach einigen missglückten Versuchen gelang mir dann endlich auch ein Foto von der kleinen Möwe.

Eine Pfeifente mit ihrem Jungen.

1/800 | f/ 4 | ISO 360 | 500mm

Eine Zwergmöwe fliegt auf die Kamera zu.

1/3200 | f/ 4 | ISO 1250 | 500mm

Ein Trauerschnäpper Weibchen im dunklen Wald.

1/800 | f/ 4 | ISO 4500 | 500mm

Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Zug, wieder mit gut anderthalb Stunden Verspätung, nach Narvik, bzw. nur an die Grenze von Norwegen. Während die Züge zwar leer weiter nach Narvik fuhren und dann vollbesetzt wieder Richtung Schweden, mussten wir kurz vor der Grenze aussteigen. Uns war das aber bereits bewusst und so hatten wir uns ein Taxi an die Grenze bestellt. Dieses durfte uns aber nicht über der Grenze abholen und so mussten wir mitsamt all dem Gepäck noch gute 2 km zur Grenze laufen. An der Grenze holte uns dann das Taxi ab und wir fuhren dann mit einem Audi e-Tron nach Narvik. Irgendwo dazwischen mussten wir dann einem Polizist noch unsere ID’s und Covid-Zertifikate präsentieren. Voll elektrisch kamen wir also in Narvik an, wo wir dann am nächsten Tag unser Auto übernahmen. Dieses war zwar leider nicht elektrisch, dafür bot es aber reichlich Platz damit wir hinten schlafen konnten. Eigentlich war das nur die «Notlösung», falls das Wetter zu schlecht gewesen wäre für unser Zelt. Wie sich dann herausstellte konnten wir nicht einmal in unserem Zelt schlafen…

Nachdem wir das Auto am Flughafen von Narvik übernommen haben und wir unsere Ausrüstung komplettiert haben, fuhren wir dann bis nach Tromsø. Neben einer langen Wanderung in den umliegenden Bergen, wo ich unteranderem Goldregenpfeifer, Bergfinken und Sandregenpfeifer fotografieren konnte, war vor allem ein See voller Sterntaucher ein grosses Highlight. Glücklicherweise war die «Nacht» durch das Wetter äusserst gut und so fotografierte ich an diesem Abend bis um 4 Uhr morgens.

  • Ein Bergfink singt auf einem kleinen Baum.

    Bergfink

  • Panorama in der Nähe von Tromsø.

    Norwegen

  • Aussicht in der Nähe von Tromsø.

    Norwegen

  • Ein Goldregenpfeifer im Fjell.

    Goldregenpfeifer

  • Zwei Goldregenpfeifer im Fjell.

    Goldregenpfeifer

  • Ein Sterntaucher im Gegenlicht.

    Sterntaucher

  • Eine Flussseeschwalbe nach einem missglückten Jagdversuch.

    Flussseeschwalbe

  • Ein Sterntaucher während der Mitternachtssonne

    Sterntaucher

  • Ein Porträt eines Sterntauchers

    Sterntaucher

  • Zwei Pfeifenten heben gleichzeitig ab.

    Pfeifente

  • Eine Reiherente im Gegenlicht.

    Reiherente

  • Ein Sterntaucher bei der Nistplatzsuche.

    Sterntaucher

  • Ein Sterntaucher vor einem Regenbogen.

    Sterntaucher

  • Eine Pfeifente mit ihrem Jungen als Silhouette.

    Pfeifente

Dies sollte dann das letzte Mal für eine längere Zeit sein, wo wir die Sonne für mehr als 10 Minuten am Stück sehen konnten. Stürmisches Wetter brachte uns viel Regen und der Wind machte das ganze noch unangenehmer. Mitsamt den eher kühlen Temperaturen war das ganze selbst im zum Camper umgebauten Kastenwagen eher unangenehm. Eine Einwohner mit dem wir uns später unterhalten haben, sprach dabei sogar vom schlechtesten Wetter in über 12 Jahren.

Wir entschieden uns deshalb, die Nächte jeweils auf Camping-Plätzen zu verbringen, wo wir immerhin meist einen Raum oder sogar eine Küche zur Verfügung hatten, wo wir unsere Sachen trocknen konnten. Wegen den sich ständig wechselnden Bedingungen war es schwierig grössere Wanderungen zu machen. Scheinbar aus dem nichts war man von einem auf den anderen Blick im Nebel. Dieser Nebel entpuppte sich aber manchmal auch zu einem intensiven Regenguss, beides nicht wirklich ideale Bedingungen zum Wandern und Fotografieren. Zumal die Wanderwege nach einigen Tage mehr einem Bachbett glichen als einem Weg. Mit trockenen Schuhen von einer Wanderung zurückzukehren war ein Ding der Unmöglichkeit und am nächsten Tag wieder in die halbnassen Schuhe zu treten eine Tortur.

Wir trotzten den Wetterbedingungen so gut es ging und machten trotzdem einige Wanderungen, wenn auch einige davon mit keiner Aussicht belohnt wurden. Manchmal hoben sich die Wolken aber für einen kurzen Augenblick, bevor wir wieder in dichtem Nebel verschluckt wurden.

Ein Strand auf den Lofoten.

1/4 | f/ 10 | ISO 100 | 14mm

Sturm auf den Lofoten.

75s | f/ 8 | ISO 160 | 30mm

Aussicht auf den Lofoten.

1/100 | f/ 6.3 | ISO 320 | 55mm

Als wir von einer dieser Wanderungen zurückkehrten, standen wir dann kurze Zeit später mit dem Auto vor drei Elchen. Eine äusserst eindrückliche Begegnung. Selbst in unserem Peugeot Expert, mit X Meter eigentlich ein sehr grosses Auto, fühlten wir uns plötzlich doch recht klein. Wirklich gute Fotos gab es dabei leider nicht, zumal es bereits recht dunkel war. Die Begegnung war trotzdem eines der grossen Highlights der ganzen Reise.

Ein Elch auf den Lofoten.

1/640 | f/ 4 | ISO 5000 | 500mm

Ein Elch auf den Lofoten.

1/250 | f/ 4 | ISO 5000 | 500mm

Eines Tages auf einer weiteren Fahrt durch die unberührte Landschaft entdeckte ich am Rande der «Strasse» einen jungen Fuchs. Dieser war äusserst zutraulich und lief mir schliesslich sogar hinterher. Weil er sich aber meist auf der Strasse befand, konnte ich leider nicht ganz so gut davon profitieren, da in den Weitwinkligen Aufnahme immer auch die Strasse zu sehen ist. Nach einer Weile verlor der junge Fuchs langsam das Interesse an mir und zog weiter. Da sich der Fuchs in der Nähe einer Farm befand, schliesse ich nicht aus, dass der Fuchs dort gefüttert wurde.

Ein Porträt von einem jungen neugierigen Rotfuchs.

1/1250 | f/ 4 | ISO 450 | 500mm

Ein weitwinkliges Foto von einem jungen neugierigen Rotfuchs.

1/1600 | f/ 1.8 | ISO 100 | 50mm

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Ein weitwinkliges Foto von einem jungen neugierigen Rotfuchs.

1/1600 | f/ 1.8 | ISO 100 | 50mm

Ein Foto von einem jungen neugierigen Rotfuchs.

1/1250 | f/ 4 | ISO 360 | 500mm

Ein Foto von einem jungen neugierigen Rotfuchs.

1/2000 | f/ 1.8 | ISO 100 | 50mm

Unterwegs begegneten wir immer wieder Menschen, welche ebenfalls in den Ferien waren oder einfach hier wohnten. Immer wieder gab es spannende Gespräche und wir konnten nicht nur unser Englisch einmal in Echt anwenden, sondern lernten auch vieles über Norwegen. Diese spannenden Begegnungen waren ein weiteres Highlight der Reise und werde ich so schnell nicht mehr vergessen.

Gegen Ende unsere Reise gab es dann plötzlich eine weitere Überraschung. Eines Morgens beim Losfahren gingen plötzlich diverse Lichter beim Tacho an. So waren wir gezwungen mal in einer Garage vorbeizuschauen. Der Peugeot-Experte war aber gerade in den Ferien. Nach Absprache mit unserem Mietwagen-Unternehmen fuhren wir also einfach weiter mit diversen blinkenden Lämpchen am Tacho. Glücklicherweise blieb es aber nur bei den Warnlämpchen und wir konnten ohne Probleme weiterfahren.

Als wir dann am Ende der Lofoten ankamen ging es noch nach Rost, wo wir bei einem Schulkollegen von mir übernachten konnten. Mit einem kleinen Holzboot ging es von dort aus diverse umliegende Inseln. Eine davon war Teil der ursprünglich grössten Papageientaucher-Kolonie der Welt. Doch leider haben die Bestandeszahlen in den letzten 50 Jahren um über 80% abgenommen. Während 1979 noch 1.4 Millionen Papageientaucher auf den Inseln vor den Lofoten gebrütet haben, sind es heute nur noch ungefähr 240'000. Gründe dafür sind neben dem Hauptverursacher dem Klimawandel vor allem die Überfischung und Beifang. So gab es einige Jahre, in denen die Nahrung für die Papageientaucher und deren Jungen komplett ausfiel.

Trotz der dramatischen Abnahme hatte es noch immer sehr viele Papageientaucher und Tordalke vor Ort. Wir waren nicht ganz in der Hauptsaison, weshalb einige der Seevögel die Felsen bereits wieder verlassen haben. Die Zeichen waren aber dennoch alarmierend und eindeutig. Auch wenn ich keinen direkten Vergleich zu früher hatte, merkte auch ich, dass die Kolonie nicht mehr das gleiche war wie früher. Ein Grossteil der Felsen war leer und nur der heruntergewaschenen Vogelkot und alte Nester zeigten, wo früher reges Treiben war und heute nur noch vergleichsweise wenige Vögel brüteten. Ich war umso froher als ich einige der wunderbaren Tiere trotzdem noch fotografieren konnte.

Die Insel war auf allen Seiten sehr steil und nur auf einer Seite konnte man vorsichtig hochklettern. Mitsamt dem schweren Rucksack war das relativ anstrengend, der Ausblick und die verbliebenen Seevögel machten das ganze aber wett.

Ein Papageientaucher auf den Lofoten ruht sich kurzzeitig aus.

1/500 | f/ 4 | ISO 500 | 500mm

Ein Tordalk fliegt uns auf den Lofoten hinterher.

1/4000 | f/ 4 | ISO 450 | 500mm

Ein Papageientaucher auf den Lofoten.

1/1600 | f/ 4 | ISO 1800 | 500mm

Aussicht auf die äussersten Inseln Røsts.

1/400 | f/ 8 | ISO 800 | 500mm | Panorama

Auf dem Inselarchipel konnte ich schliesslich noch eine weitere spannende Art fotografieren, nämlich das Odinshühnchen. Dieses sieht nicht nur speziell aus, auch sein Verhalten ist äusserst seltsam. So haben sich bei diesen Vögeln die Geschlechterrollen vertauscht und es sind die Weibchen, welche mit einem Prachtkleid um die Männchen werben. Umgekehrt besitzen die Männchen hingegen nur ein eher unauffälliges Federkleid. Als sich am letzten Tag unserer Reise die Sonne doch noch einmal zeigte, verbrachte ich den die Nacht bzw. den Morgen mit den kleinen Vögeln. Mein Schlafrhythmus war zwar somit vollends aus den Angeln geraten, der Aufwand hatte sich aber gelohnt und ich konnte während der gesamten Nacht nicht nur die Odinshühnchen sondern auch noch andere Vögel fotografieren.

Ein Odinshühnchen auf Røst vor grünem Hintergrund.

1/2000 | f/ 4 | ISO 900 | 500mm

Ein Sandregenpfeifer hält Ausschau.

1/200 | f/ 4 | ISO 320 | 500mm

Ein Odinshühnchen auf Røst vor grünem Hintergrund.

1/2000 | f/ 4 | ISO 560 | 500mm

Ein Odinshühnchen auf Røst vor grünem Hintergrund.

1/2000 | f/ 4 | ISO 900 | 500mm

Zwei kämpfende Schmarotzerraubmöwen vor dem Mond.

1/1250 | f/ 4 | ISO 72 | 500mm | Focus Stack

Ein Sandregenpfeifer in seinem Bruthabitat.

1/1000 | f/ 4 | ISO 400 | 500mm

Am Abend ging es dann mit der Fähre nach Bodø, wo wir dann am Folgetag unser Auto abgaben. Mit dem Nachtzug ging es dann nach Trondheim, wo wir dann am Nachmittag weiter nach Oslo fuhren. Eigentlich war die Weiterfahrt bereits auf den Morgen geplant, weil ich aber weder über die offizielle Homepage noch über Interrail reservieren konnte, fanden wir wiederum erst am Nachmittag einen freien Zug. In Oslo verbrachten wir dann noch einmal eine Nacht, bevor es mit der Fähre nach Kiel ging.

Der Fährhafen befand sich etwas ausserhalb von Oslo, weshalb wir noch einen Bus benötigten. Als wir dann endlich den richtigen gefunden haben, wurden wir irgendwo auf einer Autobahnausfahrt ausgeladen und wir mussten nochmals 500m zur Fähre laufen. Dazwischen befand sich noch eine Überführung, welche nur per Treppe erreichbar war. All das Gepäck hochgeschleppt, kamen wir dann endlich beim Fährhafen an. Die Fähre war dann eigentlich mehr ein Kreuzfahrtschiff und war an kitsch nicht zu übertreffen. Tickets ohne Kabine gab es leider keine was den ganzen Spass noch teurere machte. Weil die Zuglinie zwischen Oslo und Deutschland wegen Bauarbeiten extrem kompliziert war, blieb uns aber keine andere Option. Normalerweise würde von Kiel aus dann der Zug bis nach Basel durchfahren. Die Deutsche Bahn hatte aber andere Pläne und nutzte die Ferienzeit für Bauarbeiten. So mussten wir zuerst in einen völlig überfüllten Zug nach Hamburg, bevor wir dann in einen noch volleren ICE nach Offenburg gestopft wurde. Der Zug war schliesslich so voll, dass wir uns ernsthaft schon überlegten, uns in die Gepäckablagen oberhalb der Sitze zu legen. Nach 2 Stunden Fahrzeit fanden wir dann aber glücklicherweise eine Sitzplatz.

In Offenburg mussten wir dann mit Bussen nach Freiburg im Breisgau fahren. Auf der Autobahn hatte es Stau und so mussten wir das ganze etwas Umfahren. Der Zug in Freiburg wartete aber leider nicht auf seine Gäste und fuhr ohne uns los. Unser Bus war sogar noch einer der ersten, der überhaupt in Offenburg losfuhr. So mussten wir uns wieder in einen völlig überfüllten Regionalzug stopfen in Richtung Basel Badischer Bahnhof. Das Gleis, auf dem dieser Zug fuhr, war natürlich wieder nur per Treppe erreichbar und so mussten wir unser Gepäck wieder hochschleppen. Von dort ging es dann weiter Richtung Basel SBB mit dem Tram, bevor es mit dem ICN über Olten endlich zurück nach Biel ging.

Insgesamt dauerte die Hinfahrt von der Schweiz aus fast 4 Tage und die Rückfahrt von Bodø wiederum 4 Tage. Insgesamt also 8 Tage Stress, Gepäck herumschleppen meist in Ungewissheit ob und wann man dann endlich an seinem Ziel ankommt. Immerhin war die Anreise zwar bis auf die Fähre einigermassen umweltverträglich. Doch selbst ich muss zugeben, dass ich meine Entscheidung gegen das Flugzeug während der Fahrt einige Male hinterfragt habe. Alles in allem haben wir für die An- und Abreise auch deutlich mehr bezahlt als das bei einem Flug inklusive Kompensation der Fall gewesen wäre.

Klar war die Situation aufgrund von Corona etwas speziell und deshalb die Sitzplätze in einigen Zügen beschränkt. Hinzu kam neben ungünstigen Bauarbeiten auch hinzu, dass wir zum ersten Mal mit Interrail unterwegs waren. Im Nachhinein hätten wir wahrscheinlich einiges etwas anders gemacht und uns vielleicht damit ein wenig Stress sparen können.

Abschliessend muss ich deshalb leider sagen, dass ich Reisende per Flugzeug innerhalb Europas leider zu einem gewissen Masse nachvollziehen kann. Ich kann nur hoffen, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird. Besonders Nachtzüge finde ich eine super Sache und hoffe, dass das baldmöglichst mehr angeboten wird. Schon nur ein Zug von Zürich nach Stockholm würde die Sache wesentlich einfacher machen.

Trotz der mühseligen An- und Abreise und dem meist miserablen Wetter würde ich morgen direkt wieder in den Zug steigen. Die Landschaft, die vielen Tiere und die vielen spannenden Begegnungen mit Einheimischen und anderen Reisenden machen all den Aufwand vergessen.

  • Küstenseeschwalbe auf dem Nest

    Küstenseeschwalbe

  • Mantelmöwe mit Welle

    Mantelmöwe

  • Blaukehlchen auf Busch

    Blaukehlchen

  • Gryllteiste im Hafen

    Gryllteiste

  • Dreizehenmöwe am Brutplatz

    Dreizehenmöwe

  • Austernfischer bei Ebbe

    Austernfischer

  • Ein Zilpzalp im Garten.

    Zilpzalp

  • Gryllteiste in einem Hafen

  • Austernfischer auf einer Wiese

    Austernfischer

  • Rotschenkel auf einem Felsen

    Rotschenkel

  • Blaukehlchen vor dunklem Hintergrund

    Blaukehlchen

  • Papageientaucher im Flug

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Steinböcke fotografieren auf dem Niederhorn

  • Titel: Steinböcke fotografieren auf dem Niederhorn
  • Text Snippet: Letzten Sommer war ich für ein Wochenende auf dem Niederhorn im Berner Oberland auf der Suche nach den Steinböcken. In diesem Artikel erfährst du, wie erfolgreich ich dabei war und welche anderen Tiere ich noch beobachten konnte.
  • Foto:
  • erstes Foto:

Steinböcke fotografieren auf dem Niederhorn

Im letzten Sommer war ich ein Wochenende im Berner Oberland auf der Suche nach Steinböcken. Das Niederhorn ist besonders bekannt unter Naturfotografen. Dort sind sich die Tiere an die Wanderer und Fotografen gewöhnt und können in aller Ruhe fotografiert werden. In diesem Blogartikel erzähle ich dir wie die Steinböcke fotografieren konnte und welche anderen Tiere ich sonst noch beobachtet hatte.

Ein Alpensteinbock-Männchen auf dem Niederhorn.

1/400 | f/ 6.3 | ISO 1100 | 400mm

Der Alpensteinbock (Capra ibex)

Der Steinbock oder genauer der Alpensteinbock gehört zur Ordnung der Paarhufer. Arten der Paarhufer haben jeweils zwei oder vier Zehen. Im Falle des Steinbockes sind es zwei Zehen, welche er unabhängig voneinander ausrichten kann. Zusammen mit den weichen Fussballen und den harten Hufränder ermöglichen die Hufe optimalen Halt im alpinen Gelände. Dort ist der Steinbock geschützt vor allfälligen Feinden wie der Luchs oder der Wolf. Nur im Winter kommt der Steinbock auch in die Täler hinab, um dort nach Nahrung zu suchen. Diese besteht ganzjährlich aus Gräsern und anderen Pflanzen.

Weil die Hörner und das Blut der Steinböcke lange als Heilmittel genutzt wurden, wurden die Bestände in den Alpen stark dezimiert. Um 1650 war der Alpensteinbock bis auf wenige Tiere im Aostatal ausgerottet. Vor rund 100 Jahren wurden 3 Steinböcke aus dem Aostatal ‘entführt’ und im Schweizer Nationalpark ausgesetzt. Seitdem hat sich der Bestand wieder recht gut erholt. In der Schweiz leben wieder rund 18’000 Tiere.

Das Niederhorn

Das Niederhorn ist ein rund 2000m hoher Gipfel im Berner Oberland. Das Niederhorn formt den Beginn des Justistal. Die steilen Flanken bieten Lebensraum für viele alpine Tiere wie die Gämse, der Alpensteinbock oder das Alpenschneehuhn.

Die Anreise mit dem ÖV ist relativ einfach. Von Bern aus dauert die Fahrt bis auf die Bergstation der Gondelbahn gut zwei Stunden. Die erste Gondel fährt allerdings erst um 8.40 Uhr und so ist eine Übernachtung auf dem Berg sehr zu empfehlen. Gerade in den Sommermonaten ist das Licht um 9 Uhr schon nicht mehr so attraktiv und auch am Abend fährt die letzte Gondel lange bevor das Licht wieder schön weich wird.

Erster Tag

Als ich mit der Gondel am Samstag-Morgen an der Bergstation ankam, war diese mitten in den Wolken. Bei einer Sichtweite von nur wenigen Meter machte ich mich auf den Weg. Dem Bergkamm entlang konnte ich zwar immer wieder mal diverse Bergvögel hören, von den Steinbocken aber keine Spur!

Mittlerweile hat sich der Nebel etwas gelichtet. Etwas weiter vorne konnte ich durch den Nebel eine Gruppe von Steinböcken erkennen. Rund 30m von der Gruppe entfernt setzte ich mich auf den Boden und packte die Kamera aus. Die Gruppe der Steinböcke bestand aus zwei Weibchen und zwei Jungen. Am Bergkamm bedienten sich die Vier am frischen Gras.

Alpensteinbock sucht nach Nahrung.

1/320 | f/ 6.3 | ISO 280 | 600mm

Sie liessen sich durch meine Anwesenheit nicht irritieren und kamen immer näher. Schliesslich liefen die Vier an mir vorbei und liefen dem Bergkamm entlang. Ich machte mich ebenfalls in die gleiche Richtung auf den Weg und überholte die Gruppe mit etwas Abstand. Ich entschied mich aber noch etwas weiter zu laufen, in der Hoffnung noch auf ein Männchen zu treffen.

Tatsächlich stand ich schon wenige Minuten später nur zwei Meter vor zwei ausgewachsenen Männchen. Diese ruhten sich auf dem Weg aus und waren hinter einer kleinen Erhöhung kaum zu sehen. Nur wenige Meter vor ihnen konnte ich sie dann erblicken. Diese blieben aber sehr gelassen. Aus nächster Nähe konnte ich die Beiden porträtieren. Ich spielte mit verschiedenen Perspektiven, Kompositionen und Bildausschnitten.

Dieses Bild gefällt mir von den vielen Versuchen am besten. Es ist nicht das übliche langweilige Porträt, sondern zeigt nur einen kleinen Ausschnitt des Steinbockes.

Auge eines Alpensteinbock

1/160 | f/ 8.0 | ISO 900 | 600mm

Umzingelt von Steinböcken

Weil ich so beschäftigt mit den Ausprobieren von verschiedenen Kompositionen war, merkte ich gar nicht, dass die Gruppe mit den zwei Weibchen und den zwei Jungen von hinten angelaufen kamen. So war ich plötzlich rundherum von Steinböcken umzingelt. So konnte ich die Steinböcke noch einmal ein wenig fotografieren, bevor es allmählich Zeit wurde, zurück zur Bergstation zu laufen. Nach einem guten Nachtessen wollte ich eigentlich nochmals etwas raus. Der Berg war zwar nicht mehr in den Wolken, dafür verschwand die Sonne bald einmal hinter weit entfernten Gewitterwolken und es wurde schon bald dunkel.

Alpensteinbock sucht nach Nahrung.

1/500 | f/ 6.3 | ISO 1800 | 600mm

Landschaftsfotografie am Morgen

Justistal am Morgen vor der aufgehenden Sonne.

1s | f/ 8.0 | ISO 64 | 150mm

Am nächsten Morgen ging es schon wieder sehr früh aus den Federn. Im Morgenrot konnte ich auch einige Fotos der Landschaft machen. Besonders das Justistal liess sich sehr gut fotografieren. Ich behielt aber mein 150-600mm an der Kamera. Denn mit 150mm konnte ich das einzigartige U-förmige Ende des Tals hervorheben.

Natürlich bot auch das Alpenpanorama in der anderen Richtung einige interessante Fotogelegenheiten. Der Himmel war in diese Richtung nicht so schön und so entschied ich mich für ein Panorama. Mit dem Gimbal-Stativkopf war dies trotz 150mm nicht so schwierig. In Photoshop liessen sich die Fotos super einfach zusammenfügen. Dabei erhielt ich ein Foto mit unglaublichen 241Mp!

Das Alpenpanorama mit Eiger, Mönch und Jungfrau.

1/2 | f/ 8.0 | ISO 64 | 150mm

Alpenschneehuhn im Morgenlicht

Die Steinböcke konnte ich am frühen Morgen leider nicht entdecken. Dafür hatte ich aber Glück mit den Alpenschneehühner. Diese waren zwar recht scheu, doch eines der Schneehühner konnte wunderbar im Gegenlicht fotografieren. Etwas weiter weg konnte ich noch weitere Alpenschneehühner mit einigen Jungen entdecken. Diese waren umso scheuer und das Annähern war unmöglich.

So liess ich die Alpenschneehühner in Ruhe und machte mich nochmals auf die Suche nach den Steinböcken. Diese konnte ich nach einer längeren Suche tatsächlich nochmals finden. Allerdings war die Sonne schon sehr hoch am Himmel und das Licht entsprechend nicht mehr so gut. So entschied ich mich schon bald darauf den Heimweg anzutreten. Anstatt aber die Gondelbahn zu nehmen, nahm ich den Wanderweg bis zur Talstation.

Ein Alpenschneehuhn im Morgenlicht

1/400 | f/ 6.3 | ISO 64 | 600mm

Auf dem Wanderweg sah ich noch einer Gruppe Auerhühner. Im dunklen Wald hatte ich keine Chance die gut getarnten Hühner zu entdecken und jedes Mal, wenn ich dachte, dass das letzte Auerhuhn davongeflogen sei, flog nochmals eines nur wenige Meter vor meinen Füssen auf.

Schlussendlich kam späten Mittag an der Bergstation an. Eine Käseschnitte in einem anliegenden Restaurant bot den krönenden Abschluss für das erfolgreiche Wochenende bei den Steinböcken.

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Tier- und Naturfotografie im Aletschgebiet

  • Titel: Tier- und Naturfotografie im Aletschgebiet
  • Text Snippet: Anfangs Woche war ich für drei Tage auf der Riederalp im Aletschgebiet. Neben den alpinen Bewohner widmete ich mich auch dem eindrücklichen Gletscher und den umliegenden Bergen.
  • Foto:
  • erstes Foto:

Tier- und Naturfotografie im Aletschgebiet

Anfangs Woche war ich für 3 Tage im Aletschgebiet. Obwohl ich nicht allzu viel Glück mit den Bewohnern der alpinen Landschaft hatte, konnte ich trotzdem einige gute Fotos schiessen.

Nach einer 2 stündigen Anreise mit dem Zug ging es direkt über die Riederalp auf die Hohfluh. Dort ergab sich ein wunderschöner Ausblick auf den Aletschgletscher. Das Licht war aber zu hart und ich merkte mir die Location für später.

Auf dem Berggrat wanderten unzählige Familien und Paare und Vögel waren bis auf einige Bergpieper keine zu sehen. Unterhalb des Bergrates erstreckte sich der Aletschwald. Dieser alte Arven- und Lärchenwald geniesst strengen Schutz und ist deshalb ein Rückzugsort für Rothirsche und Gämsen. Auch Vögel bewohnen zu einer Vielzahl den Wald.

Besonders der Tannenhäher war im Aletschwald allgegenwärtig. Immer wieder flogen die intelligenten Tiere dem Wald entlang oder hockten auf einer Baumspitze. Am ersten Tag konnte ich den Tannenhäher trotz vielen Sichtungen nicht fotografieren

Auch sonst war der erste Tag bezüglich Sichtungen an Tieren eher mager. Für den Sonnenuntergang wanderte ich dann wieder zurück zum vorher gefundenen Spot für den Aletschgletscher. Leider befanden sich nur hohe Schleierwolken über dem Aletschgletscher. Trotzdem bin ich ziemlich zufrieden mit diesem ersten Foto des Ausfluges.

Der Aletschgletscher bei Sonnenuntergang Milchstrasse über den Schweizer Alpen

Laut Wetterprognose sollte es in der Nacht aufklaren und so entschied ich mich, mit dem Schlafengehen noch etwas zu warten. Tatsächlich klarte es in der Nacht auf und die Milchstrasse zeigte sich recht gut. So versuchte ich mit diversen Kompositionen den Sternenhimmel einzufangen, bevor ich dann gegen Mitternacht endlich zurück ins Hotel ging. Mit den resultierenden Fotos bin ich sehr zufrieden. Hinter der gegenüberliegenden Bergkette befand sich aber wohl eine grössere Stadt und die Lichtverschmutzung war leider recht stark. Dagegen konnte ich aber leider nichts tun.

Am nächsten Tag ging es schon wieder früh aus den Federn. Um etwa 5 Uhr brach ich auf in Richtung Pro Natura Zentrum auf der Riederfurka. In der Hoffnung herauszufinden, wo die Tiere am ehesten zu finden sind, schloss ich mich de Wildbeobachtungsexkursion an. Neben einigen wenigen Gämsen und wieder einer Vielzahl von Tannenhäher konnte ich immerhin noch einige Tannen- und Haubenmeisen hören. In der Hälfte der Exkursion klinkte ich mich dann aus und wanderte noch etwas weiter durch den Wald, während die restliche Gruppe wieder zum Zentrum zurückkehrte.

Wenige Minuten später stand ich plötzlich nur einige Meter vor einem Gamsbock. Dieser schien mich zwar ebenfalls erst spät gesehen zu haben, Angst zeigte er aber keine. Glücklicherweise hatte ich meine Kamera bereits ausgepackt und konnte den Gamsbock fotografieren als dieser mir auf dem Wanderweg etwas entgegenkam und schliesslich gemächlich den Wald hinauflief.

Ein Gamsbock beim Pro Natura Zentrum im Aletschgebiet.

Etwas später konnte ich noch einen Tannenhäher auf einem toten Baum fotografieren. Das Holz war ringsherum in Flechten gehüllt. Dies wertete das Foto deutlich auf.

Ein Tannenhäher im Aletschwald

Auf dem Rückweg zum Hotel traf ich nochmals auf einen anderen Gamsbock. Dieser war zwar etwas scheuer trotzdem konnte ich ihn relativ gut und lange beobachten. Allerdings befand sich dieser Bock etwas unterhalb des Weges, weshalb ich keine guten Fotos machen konnte.

Nach einem guten Z’morge im Hotel ging es zurück in den Aletschwald. Doch ausser einigen Meisen konnte ich nicht mehr viel entdecken. Mittlerweile wurde es am Himmel dunkler und ich entschied mich zur Sicherheit wieder zur Riederfurka hochzulaufen. Tatsächlich setzte bald einmal darauf der Regen ein und die ersten Donner waren zu hören. Etwa 5 Minuten zu spät kam ich bereits sehr nass auf der Riederfurka an, wo ich mich unter eine Hausdach setzen konnte. Nachdem das Gewitter vorüberzog, wanderte ich wieder hinab in den Aletschwald. Doch viele Tiere zeigten sich nicht mehr.

Fast im Dorf angelangt konnte ich noch kurz eine Murmeltier-Familie fotografieren. Doch gerade als ich allmählich das Vertrauen der Familie erlangte setzte der Regen erneut ein und die Familie verschwand in ihrem Bau. Ein aufziehendes Gewitter zwang mich dann das Warten aufzugeben und zurück ins Dorf zu laufen.

Ein Murmeltier auf der Riederalp

Am Abend fotografierte ich von der Riederalp aus die gegenüberliegende Talseite. Mächtige Gewitterwolken türmten sich in die Höhe und wurden von der untergehenden Sonne angeleuchtet. So konnte ich nochmals einige gute Fotos machen, bevor es dann wieder zurück zum Hotel ging.

Ein Berg im Wallis wird von der untergehenden Sonne angeleuchtet.

Eigentlich hatte ich gehoffte, ich könne dann in der Nacht noch ein Gewitter fotografieren. Die starken Gewitter zogen aber am falschen Ort durch und so konnte ich keine Fotos davon machen.

Am Morgen zogen weiterhin vereinzelt kleine Gewitter durch und so ging es erst gegen 10 Uhr wieder Richtung Aletschwald. Bis auf meine erste Beobachtung einer Alpenmeise blieb der Tag aber relativ unspektakulär und um 15 ging es wieder auf die Gondelbahn Richtung Tal.

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Tier- und Naturfotografie im Engadin

  • Datum Veröffentlichung: 10.10.2020
  • Titel: Tier- und Naturfotografie im Engadin
  • Text Snippet: Die letzten zwei Ferienwochen verbrachte ich mit der Familie im Engadin. Trotz der ornithologisch gesehen eher langweiligen Zeit konnte ich wieder einige sehr gute Fotos machen.
  • Foto:
  • erstes Foto:

Tier- und Naturfotografie im Engadin

Gegen Ende der Sommerferien war ich mit der Familie für 2 Wochen im Engadin. Trotz der generell eher geringen Aktivität der Tiere konnte ich einige Fotos machen, mit denen ich sehr zufrieden bin.

In der ersten Woche mieteten wir eine Ferienwohnung in Scuol. In der Nähe zum Nationalpark hoffte ich auf einige Tiere zu treffen. Doch auch im Nationalpark selbst war es den heissen Sommermonaten üblich eher ruhig. An den ersten Tagen blieb die Speicherkarte mehr oder weniger leer. Nur in der Nacht konnte ich immerhin die Milchstrasse relativ gut fotografieren. Der Mond ging allerdings im Verlauf der Woche immer später unter und um die Milchstrasse zu fotografieren wurde der Nachthimmel zu hell. Wie genau ich die Bilder aufnehme und bearbeite werde ich dann noch in einem separaten Blogartikel behandeln.

Die Milchstrasse über der Schweiz.

10 x 5s stacked | f/ 2.5 | ISO 12800 | 50mm

Die Milchstrasse über Scuol.

10 x 3s stacked | f/ 2.8 | ISO 6400 | 50mm

Während der Himmel zu Beginn der Woche oft wolkenlos war, wurde es im Verlauf der Woche immer bedeckter. Damit konnte ich aber auch am Mittag bei halbwegs gutem Licht fotografieren. Das erlaubte mir dann auch endlich die Murmeltiere zu fotografieren welche praktisch überall auf den Wanderungen von den Talhängen zu hören waren.

Im Nationalpark konnte ich die Murmeltiere nur auf der Alp la Schera recht gut fotografieren. An den anderen Orten, wo ebenfalls Murmeltiere gesehen werden konnten, waren diese jeweils zu weit weg. Ausserhalb des Nationalparks konnte ich mich den Murmeltieren auch etwas nähern und ich konnte nochmals einige gute Fotos machen. Ein Murmeltier fiel mir dabei besonders auf. Es hatte nämlich schiefe Zähne und diese schauten komisch aus dem Mund heraus.

  • Ein junges Murmeltier im Nationalpark.

    Murmeltier

  • Ein Murmeltier im Engadin.

    Murmeltier

  • Ein Murmeltier zwischen zwei Felsen.

    Murmeltier

1/800 | f/ 4 | ISO 250 | 500mm

1/640 | f/ 4 | ISO 180 | 500mm

1/800 | f/ 4 | ISO 320 | 500mm

Neben den Murmeltieren konnte ich in der ersten Woche nur noch eine Haubenmeise fotografieren. Ansonsten konnte ich nur von weitem noch einen Steinadler, eine Hirschkuh, einige Gämsen, einige Tannen- und Alpenmeisen sowie Neuntöter und Felsenschwalben beobachten.

Eine Haubenmeise im Nationalpark.

1/800 | f/ 4 | ISO 1400 | 500mm

Am Donnerstag zogen einige starke Gewitter über die Schweiz. Leider war die Blitzaktivität rund um Scuol aber nur gering und so konnte ich nur insgesamt 2 Blitze einfangen. Um die Blitze überhaupt zu belichten stellte ich die Kamera auf Zeitraffe mit einer möglichst langen Belichtungszeit. Damit die Blitze aber sichtbar werden kann erst bei fast völliger Dunkelheit mit langen Belichtungszeiten gearbeitet werden. Leider helfen dabei auch Graufilter am Tag nicht. Die fotografische Ausbeute war mit 2 guten Fotos aus 500 geschossenen nur recht gering. Immerhin war das Löschen der Fotos für einmal aber relativ einfach.

Ein Gewitter über Scuol.

5s | f/ 11 | ISO 64 | 80mm

Auchs sonst war die landschaftliche Ausbeute etwas grösser. Neben dem Gewitter konnte ich auch einige gute Fotos der umliegenden Berge bei Sonnenuntergang machen. Dazu gingen wir auf ein Gondelbähnli welches jeden Freitag bis um halb 11 noch fuhr. Was eine super Möglichkeit für Fotografen!

Sonnenuntergang im Engadin

1/25 | f/ 9 | ISO 64 | 400mm

In der 2 Woche ging es dann nach Samedan. Unterhalb des Flughafens wurde ungefähr 1970 ein wunderbares naturnahes Gebiet gebaut. Am ersten Tag dort schien aber die Sonne und obwohl ich einige junge Reiherenten recht gut fotografieren konnte, war ich mit den Fotos nicht so zufrieden. Die Sonne stand nämlich noch sehr hoch am Himmel und das Licht war einfach zu hart. Ein Kälteeinbruch in der Mitte der Woche erlaubte mir die Bewohner des Gravatschasees dann noch einmal bei etwas besserem Licht zu fotografieren. Die jungen Reiherenten waren zusammen mit ihrer Mutter noch immer am gleichen Ort und ich konnte sie auch an diesem Tag recht einfach fotografieren.

Neben den vielen Reiherenten, welche den See bewohnten, konnte ich auch einige Zwergtaucher beobachten. Eine Familie befand sich relativ nahe am Ufer. Die Jungen versteckten sich im Schilf während die Eltern im Minuten Takt Fisch anlieferten. Allerdings war es recht schwierig auf Augenhöhe mit den Zwergtauchern zu kommen und als ich endlich ein guter Spot gefunden habe begann es heftig zu regnen.

Eine junge Reiherente am Gravatschasee.

1/1000 | f/ 4 | ISO 250 | 500mm

Ich entschied mich aber am folgenden Tag noch einmal zu kommen und hoffte, dass das Wetter dann besser würde. Und tatsächlich war das Wetter beim dritten Versuch wesentlich besser. Es war windstill und die Wolken sorgten für durchgehend weiches Licht. Die Eltern waren so beschäftigt mit dem Füttern der Jungen, dass sie unbemerkt unzählige Male genau vor mir durchschwammen. Um Aber eine gute Perspektive zu erhalten musste ich aber meine Schuhe ausziehen und ins eiskalte Wasser stehen. Nach einigen Minuten gewöhnte ich mich ans kalte Wasser (oder meine Füsse waren bereits abgefroren). Nach wenigen Stunden hatte ich meine XQD-Karte bereits gefüllt und ich entschied mich nach Hause zu gehen. Doch gerade als ich aus dem Wasser steigen wollte, bemerkte ich, dass einer der Jungvögel einem Altvogel hinterherschwamm. Und zwar genau in meine Richtung! Zwar etwas entfernt wurde der Jungvogel genau vor mir vom Altvogel gefüttert, bevor dieser davon schwamm. Der Jungvogel schwamm vorerst noch etwas weiter nach, machte dann aber kehrt und schwamm, nur wenige Meter vor mir, zu seinen beiden Geschwistern zurück. Somit war auch die Reserve SD-Karte in der Kamera zu einem guten Teil gefüllt und ich entschied mich nun endlich nach Hause zu gehen. Erst als ich meine Füsse aus dem Wasser zog merkte ich, dass das Wasser doch recht kalt war….

  • Eine junge Reiherente am Gravatscha See.

    Reiherente

  • Ein Zwergtaucher mit einem kleinen Fisch.

    Zwergtaucher

  • Ein junger Zwergtaucher schwimmt seinen Eltern entgegen.

    Zwergtaucher

  • Ein Zwergtaucher schüttelt sich.

    Zwergtaucher

  • Ein Zwergtaucher am Gravatschasee

    Zwergtaucher

  • Ein Zwergtaucher mit einem gefangenen Fisch.

    Zwergtaucher

Den Tag darauf war es noch immer recht bewölkt. Über Nacht hatte es über 2000 m.ü.M geschneit und die Berge waren alle etwas überzuckert. Auf einer langen Wanderung das Roseg-Tal hinauf boten sich einige Möglichkeiten, dies zu fotografieren.

Ein Bergsee im Engadin

25s | f/ 11 | ISO 64 | 24mm (+3.0 ND-Filter)

Im hinteren Talbereich trafen wir auf eine grosse Anzahl an Steinschmätzern. Bei jedem Schritt flogen wieder ein Dutzend hinter irgendwelchen Steinen auf. Fotografieren konnte ich die vielen Steinschmätzer leider aber nicht. Dafür zeigte sich für eine kurze Zeit noch eine Klappergrasmücken-Familie.

Eine Klappergrasmücke sucht auf einem Baum nach Nahrung.

1/500 | f/ 4 | ISO 180 | 500mm

Ein einziger schriller Pfiff liess mich sofort in den Himmel blicken. Dieser Pfiff eines Murmeltiers war ein Warnsignal für einen Luftangriff. Irgendwo musste sich also ein Greifvogel befinden. Zwar kein wirklicher Greifvogel, aber tatsächlich glitt dem Hang ein ausgewachsener Bartgeier entlang. Der Bartgeier befand sich aber sehr nahe Hintergrund. Ich realisierte, dass sich dieser auf dem Bild kaum abheben würde. So entschied ich mich das Risiko einzugehen und auf eine sehr langsame Belichtungszeit zu wechseln. Leider vergass ich dabei den VR-Modus auf Sport zu wechseln. Deshalb waren auf den meisten Fotos nur wenig zu erkennen. Auf einem Foto war der Bartgeier aber vollkommen scharf abgebildet. Der Hintergrund hingegen war schön verwischt.

Ein Bartgeier gleitet auf der Suche nach Futter dem Hang entlang.

1/30 | f/ 11 | ISO 110 | 500mm

Am nächsten Morgen ging es noch einmal zu den Zwergtaucher. In der Nacht klarte es stark auf weshalb es am Morgen dann bedeutend kälter war. Zusätzlich ging eine kalte Brise. Gerade als ich meine Ausrüstung wieder zusammenpacken wollte, hörte der Wind auf und das Wasser wurde spiegelglatt. Dadurch konnte ich die fütternden Zwergtaucher noch einmal recht gut fotografieren.

Auch am letzten Morgen konnte ich es mir nicht nehmen und ich musste noch ein weiteres Mal zu den Zwergtauchern. An diesem Morgen war es völlig windstill und über dem Wasser hing etwas Nebel. Es war kalt und die Zwergtaucher waren vorerst nur ab und zu im Schilf zu hören. Ich entschied mich deshalb die Reiherenten auf dem See zu fotografieren. Diese waren recht scheu und befanden sich grösstenteils in der Seemitte. Doch dass sie Reiherenten eher weit weg waren wurde in diesem Fall sogar zu einem Vorteil. Dadurch konnte ich mehr vom Nebel einfangen und die Reiherente war nur klein im Bild zu sehen. Um den schönen Verlauf vom Nebel in den dunklen Wald zu zeigen, entschied ich mich für ein Foto im Hochformat.

Eine Reiherente bei Nebel im Engadin am Gravatscha See.

1/640 | f/ 4 | ISO 720 | 500mm

Der Nebel wurde allmählich etwas weniger und mittlerweile waren auch die Zwergtaucher wieder mit Füttern beschäftigt. Dieses Mal befanden sie sich aber etwas an einer anderen Stelle und so konnte ich auch die Jungen zusammen mit den Eltern fotografieren. Um auf Augenhöhe mit den Vögeln zu kommen musste ich zwar mehr oder weniger ins Wasser liegen, dass war mir aber trotz den Temperaturen mehr oder weniger egal. Vor Freude, dass ich endlich die Jungen bei der Fütterung vor der Linse hatte, merkte ich das im ersten Moment auch gar nicht.

  • Ein junger Zwergtaucher schlägt mit den Flügeln.

    Zwergtaucher

  • Ein Zwergtaucher füttert eines seiner Jungen bei Nebel.

    Zwergtaucher

  • Ein junger Zwergtaucher am Gravatscha See im Engadin

    Zwergtaucher

1/640 | f/ 4 | ISO 1600 | 500mm

1/640 | f/ 4 | ISO 1800 | 500mm

1/500 | f/ 4 | ISO 800 | 500mm

Der Nebel war mittlerweile verschwunden und es machte sich wieder eine leichte Brise bemerkbar. Ich entschied mich deshalb die Kamera zu versorgen und zurück in die Ferienwohnung zu gehen.

Auf einer letzten Wanderung in den Bergen traf ich dann noch auf eine recht wenig scheue Murmeltierfamilie. Glücklicherweise bildeten sich einige Quellwolken und so konnte ich die Nagetiere bei recht weichem Licht fotografieren. Nachdem ich mit dem Tele einige Portraits gemacht hatte, wechselte ich auf mein Weitwinkel-Objektiv und wartete an einem der Eingänge in welches vorher eines der Tiere verschwunden war. Es dauerte nicht lange und eines der Murmeltiere blickte vorsichtig aus der Höhle hinaus. Zwar etwas misstrauisch verschwand es bei jeder minimalen Bewegung von mir wieder im Bau. Nur wenige Momente später, blickte es aber wieder aus der Höhle hinaus bis es schliesslich ganz aus dem Bau kam und sich an den Eingang setzte. Dieses wunderbare Erlebnis machte für ein gutes Ende für die 2 Wochen im Engadin.

Ein Murmeltier schaut aus seinem Bau und überwacht das Tal.

1/4000 | f/ 1.4 | ISO 100 | 24mm

Trotz der fotografisch und ornithologisch gesehen eher langweiligen Zeit konnte ich wieder einige recht gute Fotos machen. Besonders mit den Fotos von den Zwergtauchern und den Murmeltieren bin ich mehr als zufrieden. Nun sind die Ferien aber vorbei und die Schule beginnt wieder. Neben der Schule bin ich nun am Schreiben der Maturaarbeit. In der nächsten Zeit werde ich deshalb eher weniger Zeit zum Fotografieren haben. Im angesichts der Tatsache, dass ich meine Kamera in den Service schicken muss und mein Lightroom-Katalog am Überquellen ist, ist das vielleicht gar nicht so schlecht…

Mehr Fotos

  • Ein Stockenten-Weibchen mit einem Jungen an einem nebligen Morgen.

    Stockente

  • Der Gravatscha See bei Samedan an einem nebligen Morgen.

    Gravatscha See

  • Ein Hausrotschwanz auf einem Felsen.

    Hausrotschwanz

  • Ein Murmeltier blickt lustig in die Kamera.

    Murmeltier

  • Zwei Reiherenten an einem nebligen Morgen in den Schweizer Alpen.

    Reiherenten

  • Ein Zwergtaucher füttert seine Jungen

    Zwergtaucher

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Tierfotografie am Neusiedlersee | Neusiedlersee Teil 1

  • Datum Veröffentlichung: 1.1.2020
  • Link Text: Tiere fotografieren am Neusiedlersee
  • Alt Text: Säugetiere und Vögel fotografieren am Neusiedlersee
  • Titel: Tierfotografie am Neusiedlersee | Neusiedlersee Teil 1
  • Text Snippet: Ich war für eine Woche am Neusiedlersee. Mit einem gewaltigen Artenreichtum ist das Gebiet natürlich sehr interessant zum fotografieren und beobachten.
  • Foto:

Tierfotografie am Neusiedlersee | Neusiedlersee Teil 1

In den Sommerferien verbrachte ich eine Woche am Neusiedlersee. Der Neusiedlersee liegt nur etwa 50 Kilometer im Süden von Wien und ist mit 320 km2 der grösste See ohne Zu- oder Abfluss in Mitteleuropa. Mehr als die Hälfte der Seefläche ist mit Schilf bewachsen. Zusammen mit mehreren Salzlacken und weitläufigen Brachwiesen bildet der Neusiedlersee mit einem gewaltigen Artenreichtum ein äusserst interessantes Gebiet für Tierfotografen und Vogelbegeisterte.

Feldhase auf einer Brachwiese bei Apetlon am Neusiedlersee

1/500 | f/ 6.3 | ISO 2200 | 600mm

Schon bei der ersten kurzen Erkundungstour mit dem Fahrrad konnte ich zahlreiche Neuntöter, Haubenlerchen und sogar mehrere Rotfussfalken beobachten. Der Sonnenuntergang wurde aber leider von dicken Wolken verdeckt. Die Wetterprognose für den nächsten Morgen war sehr vielversprechend und so ging ich bereits sehr früh ins Bett.

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker bereits um 4.30 Uhr. Noch etwas müde stieg ich aufs Fahrrad und fuhr zu den nächstgelegenen Brachwiesen. Genau als die Sonne langsam über dem Horizont emporstieg, entdeckte ich eine Gruppe Wildkaninchen. Leider waren diese recht scheu und verschwanden recht schnell in ihrem Bau. Trotz der relativ grossen Distanz konnte ich im ersten Sonnenlicht mein erstes Foto an diesem Morgen machen. Im Gegenlicht wurden die Konturen wunderbar angeleuchtet.

Wildkaninchen am Neusiedlersee

1/200 | f/ 6.3 | ISO 64 | 600mm

Haubenlerche im Gegenlicht am Neusiedlersee

1/320 | f/ 6.3 | ISO 64 | 600mm

Ich konnte mein Glück kaum fassen, als kurze Zeit später eine Haubenlerche vor mir auf dem Veloweg landete. Diese suchte zwischen der Strasse und dem Veloweg nach Futter. Im Abstand von etwa 15 m legte ich mich auf den Boden und hoffte, dass die Lerche an mir vorbeikommen würde. Glücklicherweise entschied sich die Lerche in meine Richtung zu kommen. Die Sonne stand noch immer sehr tief am Horizont und so konnte ich nochmals ein ähnliches Bild realisieren. Um 5.20 Uhr war ich also mit meiner Ausbeute schon mehr als zufrieden.

In der anliegenden Wiese entdeckte ich einen Neuntöter. Dieser war nur wenig scheu und so konnte ich ihm während mehreren Minuten beim jagen zuschauen. Das bot mir die Chance, den Neuntöter auf verschiedenen Sitzwarten und in unterschiedlichen Lichtsituationen zu fotografieren. 

Neuntöter im Gegenlicht am Neusiedlersee

1/800 | f/ 6.3 | ISO 160 | 600mm

Ein Bluthänfling-Paar auf einem Parkplatz versüsste mir den Morgen noch zusätzlich. Die Beiden waren zwar etwas scheuer, eine Hecke bot mir aber den nötigen Sichtschutz, damit ich auf 'Foto-Distanz' gelangen konnte. Ein grosser Laubbaum bildet mir einen satten grünen Hintergrund. Das Licht wurde aber allmählich schon zu hart und so packte ich meine Kamera um 7 Uhr wieder ein und fuhr zur Unterkunft zurück.

Bluthänfling am Neusiedlersee

1/1000 | f/ 6.3 | ISO 560 | 600mm

Ziesel am Zicksee | Neusiedlersee Teil 2

  • Datum Veröffentlichung: 1.1.2020
  • Link Text: Ziesel fotografieren am Zicksee
  • Alt Text: Ziesel am Zicksee oder am Neusiedlersee fotografieren
  • Titel: Ziesel am Zicksee | Neusiedlersee Teil 2
  • Text Snippet: Der Europäische Ziesel ist am Neusiedlersee immer wieder anzutreffen. Zum Fotografieren sind die Ziesel am Zicksee besonders bekannt.
  • Foto:

Ziesel fotografieren am Zicksee | Neusiedlersee Teil 2

Der Europäische Ziesel ist am Neusiedlersee öfters anzutreffen. Immer wieder kann man die lustigen Nager auf den Feldern entdecken. Zum Fotografieren sind die Ziesel am Zicksee besonders bekannt.

ein neugieriger Ziesel am Zicksee

1/500 | f/ 6.3 | ISO 800 | 600mm

Der Europäische Ziesel

Der Europäische Ziesel hat sein Verbreitungsgebiet ausschliesslich in Osteuropa. Der Neusiedlersee liegt am westlichen Rand des Gebietes. Deshalb zählte der Ziesel auch zu meinen Zielarten für meine Woche in der pannonischen Tiefebene.
Ziesel sind tagaktiv und leben grundsätzlich am Boden. Sie bauen eine Erdhöhle, in denen sie die Nacht verbringen oder bei Gefahr Schutz suchen. Der Ziesel ist in Europa stark gefährdet. Grund dafür ist der rapide Lebensraumverlust. Niedrige Gras- und Wiesenlandschaften verschwinden immer mehr und werden durch Felder und Fettwiesen ersetzt. Parklandschaften, Campingplätze, Golfplätze und Flughäfen sind vielerorts die letzten Rückzugsgebiete der Ziesel. Doch besonders an Flughäfen sind die kleinen Nager vielmals nicht erwünscht. Denn grössere Ziesel-Kolonien ziehen viele Greifvögel an. Diese können dann eine grosse Gefahr für den Luftverkehr darstellen.

ein Ziesel auf einer Rasenfläche am Zicksee

1/800 | f/ 6.3 | ISO 400 | 600mm

Ziesel am Neusiedlersee

Während am Neusiedlersee noch Ziesel in ihrem natürlichen Lebensraum leben, gibt es auch welche, die sich in der Nähe des Menschen niedergelassen haben. Besonders bekannt sind die Ziesel am Zicksee. Auf einem Campingplatz und einem benachbarten Rehab-Zentrum leben hunderte Ziesel.
Schon auf dem Hinweg entlang des Zicksees entdeckte ich am Ufer einige Ziesel. Diese waren aber alle relativ scheu. Bereits auf grosse Distanz suchten sie blitzschnell ihre nächstgelegene Höhle auf. Auf der Wiese des Rehab-Zentrums entdeckte ich noch viel mehr Ziesel. Diese stellten sich als deutlich weniger scheu heraus.

Immer wieder stellten sie sich auf die Hinterpfoten um Ausschau zu halten. Erspähte einer der Ziesel eine Gefahr, so alarmierte er sofort seine Artgenossen. Im Nu verschwanden alle in ihren Erdhöhlen. Es dauerte aber jeweils nicht lange, bis die ersten wieder ihre Köpfe aus den Höhlen streckten. Setzte man sich auf eine Bank oder legte man sich auf den Rasen, musste man ebenfalls nicht lange warten, bis ein Ziesel angerannt kam. Das erlaubte mir, auch einige Porträts zu machen und mit verschiedenen Kompositionen zu spielen.

Ein adulter Ziesel hält ausschau nach Greifvögeln

1/500 | f/ 6.3 | ISO 800 | 600mm

Auf dem Rasen suchten ebenfalls einige Stare nach Futter. Mittlerweile kam auch die Sonne wieder hervor und so begann das Gefieder der Stare wunderbar zu schillern. Weil ich aber noch eine weitere Zielart am Zicksee fotografieren wollte, packte ich meine Sachen wieder ein und machte mich auf die Suche...

Ein Star zeigt sein schillerndes Gefieder

1/800 | f/ 6.3 | ISO 360 | 600mm

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Nicolas Stettler

Weyernweg 27

2560 Nidau

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4.10.2023

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